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Saison 2006/2007

Saison 2006/2007 


Fazit zur Saison 06/07 aus 11 Freunde

Nach 45 Pflichtspielen im Zeichen des Adlers steht eine recht verkorkste Saison zu Buche. Was aber bleibt zurück an Denkwürdigem?
Da ist Oka Nikolov, der sich in seiner Eigenschaft als Ballfänger partout weigerte, Bälle zu fangen. Er patschte sie vor des Gegners Füße oder ließ sie gleich ungehindert ins Netz fliegen.
Da ist Marko Rehmer, der gegen Bochum die wohl schlechteste Leistung eines Bundesligaspielers aller Zeiten ablieferte.
Da ist Sotirios Kyrgiakos, der die Bälle mit einer Wucht ins Tor köpft, dass Horst Hrubesch angeblich überlegt, ihm den geschützten Titel "Kopfballungeheuer" zu überlassen.
Da ist Christoph Preuß, der mit seinem schon jetzt lengendären Fallrückzieher die Bayern erlegte, um nur zwei Wochen später mit einem Ewald-Lienen-Gedächtnis-Riss im Oberschenkel die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Da ist Albert Streit, der schamlos gegen den eigenen Trainer stänkerte und seinen Abgang provozierte. Er hat immer die Haare schön und wartet vermutlich noch dann auf den Anruf von Bundestrainer Löw, wenn das Haupthaar schon ausgefallen ist.
Da ist Jermain Jones, der in seinem letzten Spiel für die Eintracht seinen schönsten Treffer erzielte. Es war ein spektakulärer Flugkopfball - dummerweise ins eigene Netz.
Tolle Saison eigentlich.

12.05.2007 Werder Bremen - SGE 1:2 (Weserstadion, 42100 Zuschauer)

Um es gleich klarzustellen: Es handelt sich nicht um eine erfundene Geschichte, einen Beitrag aus "Die Spinne in der Yuccapalme" oder irgendwas anderes vom dem üblichen Stuss. Dies ist ein Tatsachenbericht, wie es wirklich passiert und wahrscheinlich wieder und immer wieder passieren wird. Keine Tatsache wurde verändert oder verfälscht (darauf legt der Verfasser großen Wert!). Die Personen, von denen berichtet wird, leben heute noch. Allerdings wurden Namen geändert, damit die Hauptdarsteller nicht die volle Last der Öffentlichkeit zu tragen haben, welche folgender Bericht bewegen dürfte.

Da war also unser Kumpel, nennen wir ihn mal "Präsi". Viele Jahre lebte er in friedlicher Koexistenz mit der Natur, Rudi dem Zapfer und seinen Kumpels. Dann, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, schlug das Schicksal erbarmungslos zu! Der Mann, frei geboren, stolz und stark, verwandelt sich in das bemitleidenswerteste Wesen, das dieses Universum kennt... einen Ehemann! Ehemänner leben in einem permanenten Zustand schlechten Gewissens. Während ihre Frau knackigen Hintern und mächtigen Beulen in engen Jeans nachschaut, schämt er sich schon fast, wenn er mal einem Mädel nachsabbert. Und weshalb? Sollte sie seine begehrlichen Blicke doch einmal bemerken, ist für ihn Schluss mit Lustig! Armes Schwein, frei nach einem geflügelten Wort aus der Computerbranche hat man als Ehemann Probleme, die man ohne Frau nie hätte! Wo liegt denn nun wirklich der Vorteil einer Ehefrau? Das bisschen Steuerersparnis kann's doch nicht sein, denn unter dem Strich bleibt ihm eh nur seine 10 Euro Taschengeld die Woche. Sex kann's auch nicht sein, denn alle paar Wochen oder Monate eine neue Tussi... und Viagra läge so nutzlos in den Regalen der Apotheken herum wie Appetitzügler in Äthiopien.

Wie dem auch sei. Die Freunde Tick, Trick, Track und Takahara wollten ihren Kumpel auf dem letzten Stück der Freiheit begleiten und mussten ihn mit sanfter Gewalt zu seinem Glück zwingen. Doch ohne Fesseln ging es von der Arbeit direkt in den Bus nach Hamburg und Bremen, der Gesichtsausdruck entspannte sich doch recht bald. Neben einem bunten Strauß an kulinarischen Köstlichkeiten und einer Menge Spaß auf dem Weg tat auch unsere Eintracht ihren Teil und bot endlich mal wieder eine 1A-Leistung und schenkte dem Präsi den Auswärtssieg und den Klassenerhalt gab´s für umme dazu. Die Becher von Naldo und Tim Wiese hatten Hochkonjunktur. Fazit: Präsi ist weg und nicht jeder Comedian ist witzisch.

TM

19.05.2007 SGE - Hertha BSC 1:2 (Waldstadion, 50500 Zuschauer)

Warum sitze ich schon wieder entnervt vor meinem Computer und versuche verzweifelt einen Spielbericht zu verfassen? Und warum haben diese merkwürdigen Berichte selten was mit Fußball zu tun? Warum plagt mich schon seit Wochen eine Schreibblockade? Warum versuche ich dagegen krampfhaft anzugehen, wenn es doch genug Leser gibt, die sich mit dem alten Rotz begnügen? Warum schreibt mir der geneigte Leser nicht seine Meinung zu den bereits veröffentlichten Berichten? Und warum in Herrgottsnamen beginnen hier alle Fragen mit warum?

Warum diskutieren deutsche Politiker im Bundestag darüber, was sie mit weniger mehr Staatsverschuldung zu machen gedenken? Und warum könnte ich mich privat niemals so ausgelassen darüber freuen, wenn meine astronomische Schuldenlast ein klitzekleinwenig weniger mehr geworden wäre? Warum stöhnen wir im Sommer über Hitze, im Winter über Kälte? Warum schimpfen wir Deutsche wie die Rohrspatzen, wenn es nicht so ist? Warum passen wir unsere Kleidung nicht einfach mal den jeweiligen Temperaturen an? Warum stellen wir eigentlich zweimal im Jahr die Uhr um; nur um jährlich festzustellen, dass es um diese Zeit früher viel heller oder doch schon dunkel war? Warum reisen wir Deutsche mit großer Beliebtheit in Armutsländer, wie zum Beispiel Mexiko? Warum fahren wir nicht einfach mal mit dem Bus durch die Hanauer Landstraße? Warum lieben wir andere Kulturen und fressen in Spanien nur Schnitzel mit Pommes? Warum melden sich absolut überforderte Eltern beim Privatsender und lassen ihre erzieherische Unfähigkeit und ihre rotzfrechen Blagen filmen? Warum schafft die Super-Nanny es, die Horde Kinder innerhalb von 20 Minuten zu bändigen, was den Eltern in den letzten zehn Jahren misslang? Warum zeigt RTL nicht einmal, wie die strenge Nanny die Kinder nackt im Keller so lange mit einem Nietengürtel auspeitscht, bis deren Wille für immer gebrochen ist und sie endlich handzahm teletauglich vor die Kameralinse gezerrt werden können ?

Warum schafft es unsere Truppe nach dem Klassenerhalt mal nicht, am letzten Spieltag noch mal was für die Zuschauer zu tun? Warum kann Streit wieder Fußball spielen, nachdem er die Freigabe bekommen hat? Warum wollte sich Jones seinen verdienten "Applaus" nicht abholen? Warum sollte nun an dieser Stelle Schluss sein? Und warum um Gottes Willen fallen mir noch so viele Fragen ein?

TM - Der Ernährungsberater

28.04.2007 Borussia Dortmund - SGE 2:0 (Westfalenstadion, 80708 Zuschauer)

Die sinnvolle Gestaltung eines gemütlichen Fußballtages liegt vordergründig in der Wahl des richtigen Spiels. Als kultivierte Menschen planen wir die Art der sportlichen Zerstreuung deshalb sehr sorgfältig und verantwortungsvoll, denn wir sind trotz fortgeschrittene Alters lernwillig und wissensdurstig. Anregungen für tiefschürfende Diskussionen bis spät in die Nacht nehmen wir sehr gerne auf. Naturgemäß ist das Angebot an diskussionswürdigen Spielen eher begrenzt in einer Saison, so daß man aber trotzdem immer wieder hofft, mal locker mit einer 3:0-Führung nach 15 Minuten ins Spiel zu gehen.

Da hatte man sich doch wirklich gefreut auf dieses Spiel. Vor ein paar Wochen standen die Vorzeichen noch gut, das der BVB endlich für seine Schuldenwirtschaft bestraft wird und den verdienten Weg in die 2. Liga antreten darf. Das wird wohl leider doch nix, da man in diesem Millionengrab auf einmal erkannt hat, auf was es ankommt und einige Punkte gesammelt hat und nun besser dasteht als wir selbst. Deshalb wurde es auch nix mit dem 3:0 und da man sich auch das Leben selbst schwer machen kann, kam es wie so oft, ordentliches Spiel, aber die Tore macht der Gegner. Deja Vu. Immer wieder schön zu sehen, wenn sich Gefühle von den Rängen aufs Spielfeld zu übertragen scheinen, denn auch unser Torwart Oka hatte sein Deja Vu, er fing sich zweimal den gleichen Freistoß ein und durfte den Ball beide Male aus dem Netz holen. Grandios, Spiel, der ganze Tag, die ganze Woche: gelaufen.

In unserem aufblühenden, noch relativ frischen Jahrtausend (sofern man der kaputten Zeitrechnung trauen kann) ist die Hoffnung eine Mücke, die mit der Geschwindigkeit von 60 Newtonmetern pro Sekunde gegen eine Windschutzscheibe klatscht. In diesem Sinne...ein heute derb angekotzter Ernährungsberater

TM

17.04.2007  1.FC Nürnberg - SGE 4:0 (Frankenstadion, 47000 Zuschauer) Halbfinale DFB-Pokal

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. Stimmt nicht! Die Bäume haben längst ausgeschlagen, schon im April. Genauso wie die Wirtschaft, die in einigen Bereichen nimmt, was sie nur kriegen kann. Lungerten noch vor wenigen Jahren Ingenieure als Musikanten auf den Straßen herum, so wird heute jeder in Arbeit genommen, der Ingenieur fehlerfrei schreiben kann. Das Klima ändert sich....

Apropos Klima: unseren Politikern ist nach einem UNO-Bericht klar geworden, wohin der Hase läuft. Direkt in den Bratofen! Und wenn es der Normalbürger noch nicht gemerkt hat, dann versetzt euch doch mal in die gleiche Situation vor etwas mehr als einem Jahr. Da haben wir uns im Waldstadion im Halbfinale gegen Bielefeld den Arsch abgefroren. Und nun sitzt man ein paar Kilometer weiter östlich in kurzen Hosen und schwitzt. Völlig verständlich, das man es auf dem Rasen bei diesen klimatischen Bedingungen etwas ruhiger angehen lässt, nur blöd, wenn das der Gegner etwas anders sieht. Vielleicht wäre es für unsere Truppe aber auch eine Idee, einfach mal auf nen anderen Planeten auszuwandern. Da hat man vielleicht mehr Platz um den Umgang mit dem Ball zu üben, denn das Rasenviereck im Frankenstadion war ja von einigen bösen Menschen bevölkert, die da was dagegen hatten. Auf den Rängen jedenfalls hat man den Gedanken des Umweltschutzes schon versucht umzusetzen, denn man beschäftigte sich beeindruckt von den Erlebnissen auf dem Rasen verstärkt mit pflanzlichen Produkten.

Zu viel Umweltschutz ist aber auch wieder nicht gut, dann wird's zu kalt und außerdem würde ich unseren Kickern nach solch einem Spiel dann auch eher mal empfehlen, den Mannschaftsbus zu schieben. Kein CO2-Ausstoß und man hat hervorragend Zeit, sich über das Geschehene Gedanken zu machen....

TM

14.04.2007 Arminia Bielefeld - SGE 2:4 (Alm, 24349 Zuschauer ) 

In einer Zeitungsumfrage wurden zehn Kinder über die Ursprünge des Osterfestes befragt. Vier von ihnen antworteten mit "Ostern gibt's wegen der Geschenke", drei mit "wegen den Schokohasen", weitere zwei verstanden den Sinn der Frage nicht, wohingegen ein Kind völlig richtig mutmaßte, Ostern habe "irgendwas  mit  Jesus zu tun". Ein überraschendes Ergebnis - vor allem, weil es sich bei Murat, dem Kind mit der halbwegs richtigen Antwort, um einen Sohn muslimischer Eltern handelt.

Klar ist: An Ostern feiern wir die Wiederauferstehung von Jesus. Da dieser jedoch ausgerechnet in der Schlussphase der Fastenzeit heimkehrte und nach seiner Wiederauferstehung von den Toten einen tierischen Appetit auf gekochte Eier verspürt haben soll (Eier sind ja auch Tiere, nur in etwas anderer Form), wandte er einen simplen Trick an: Er kochte sich heimlich Eier und färbte sie anschließend rot ein, um Gott vorzugaukeln, er würde lediglich an einem Äpfelchen herumnagen. Gott bemerkte den Schwindel jedoch sofort und beauftragte eine Horde zufällig des Weges entlang hoppelnder Hasen damit, Jesus die Eier wegzunehmen und sie stattdessen unter den bedürftigen Kindern im Osten zu verteilen. Durch mehrere Übersetzungs- und Überlieferungsfehler wurde aus "Osten" mehrere hundert Jahre später übrigens "Ostern" gemacht. Eigentlich dürfen sich die Kirchen aufgrund solcher hanebüchener Aussagen nicht weiter darüber wundern, dass ihnen die Mitglieder reihenweise abspringen und sich infolgedessen christliche Traditionen und Geschichten nicht mehr auf kommende Generationen übertragen. So feiert die Jugend Ostern eigentlich nur der Geschenke wegen,  sie merken aber auch, dass   diese von irgendwelchen Hasen gebracht werden, die Mama und Papa zum Verwechseln ähnlich sehen. Warum das aber so ist, weiß höchstens das Glöckchen von Lindt. 

Eine Woche nach Ostern feiert man in Frankfurt die Wiederauferstehung des griechisch-orthodoxen Messias. Vom Äußeren her bestens dazu geeignet, die Rolle des Jesus auszufüllen, jede Theaterbühne dieses Landes hätte sich um diesen Hauptdarsteller gerissen. Unser Messias hatte den Bielefeldern auch einige Eier mitgebracht, aber es waren äußerst faule. Der erste Sieg in Bielefeld seit gefühlten 2007 Jahren und endlich mal wieder durchatmen. Efcharisto !

TM

31.03.2007 Gladbach - SGE 1:1 (Borussia-Park, 52177 Zuschauer)

Tja, man hat ja schon einiges gelesen über dieses schmucke Kleinod am Niederrhein, das die bisherige Heimat (den traditionsreichen Bökelberg) abgelöst hat. Nachdem am Bökelberg nur noch Erdwälle entfernt an ein Stadion erinnern lassen, sieht es am neuen Platz nicht wirklich anders aus, kommt alles noch etwas als Baustelle rüber. Immerhin hat man jetzt ein 2. Stadion für die Hockeyspieler gebaut und endlich auch ein Fanhaus gebastelt, in dem man sich vor dem Spiel ganz nett aufhalten kann. Das wird hoffentlich noch was, auch wenn viele noch ihre angestammten Plätze und Kneipen in der Innenstadt haben, an denen einem zu nachtschlafener Zeit auch schon mal ein Profi der Borussia auf der Suche nach einem Hütchen über den Weg laufen kann.

Apropos Hütchen: Ich habe mittlerweile vollstes Verständnis für die Borussia-Anhänger, die bei der Leistung Ihrer Mannschaft immer hart an der Grenze zum Alkoholismus stehen. Ihre Fußballer betreiben ja eine seltsame Fortbewegungsart auf 2 Beinen, manche aber auch nicht, es ist ja auch nicht nötig, mit zwei Beinen zu laufen, wie Mutter Natur es eigentlich für den Menschen seit tausenden von Jahren vorgesehen hat. Überall sieht man dort auf dem Rasen ältere Herrschaften mit blutunterlaufenen Augen, die sich schnaufend und prustend in diesem seltsamen Fohlen-Outfit fortbewegen und deshalb von der schönen Natur so gut wie gar nix mehr mitbekommen. Stolz berichten sie sich dann gegenseitig und der Öffentlichkeit von kilometerlangem Bewegungspensum und groben Ungerechtigkeiten, die Ihnen auf dem Rasen widerfahren. Männer, ihr seid einfach schlecht, zu schlecht für diese Liga ! Die Leute in der Nordkurve tun mir leid.

Das Spiel ist wieder mal schnell erzählt. Überlegen, Chancen zum Ausbau der 1:0 Führung nicht genutzt, sich zu weit zurückgezogen und damit die Gladbacher wieder aufgebaut, weil auch unser Zeitspiel deutlich verbesserungswürdig ist. Ich empfehle da besser die italienische Schule. Insgesamt ein Duell, dessen Ausgang so vorhersehbar war wie die Niederschlagswahrscheinlichkeit in der Badezimmer-Duschkabine.

TM

09.03.2007 1.FC Nürnberg - SGE 2:2 (Frankenstadion, 44055 Zuschauer)

Kennt Ihr diese ganz speziellen Tage? Diese Tage an denen man viel zu früh aufsteht, das Papier im Klo ist alle, aus der Duschbrause nur eiskaltes Wasser kommt und die Kaffeemilch sauer ist? Eigentlich wollte ich meinen Bericht diesmal ernst nehmen. Aber ich glaube, diese Botschaft wäre nicht verstanden worden und so prügele ich mir wieder wie gehabt einige Zeilen aus den Fingern. Schließlich ist mir heute wieder einiges klar geworden...

Ich mache mir seit einiger Zeit Gedanken über ein vernünftiges Hobby. Ein richtiges Hobby, das einen Großteil meiner Freizeit in Anspruch nimmt, möglichst (wie bei Hobbys üblich) keinen eigentlich nützlichen Zweck folgt, letztendlich einen nicht zu unterschätzenden Teil meines Barvermögens verschlingt und... es sollte neu sein. Niemand zuvor soll je dasselbe getan haben, weshalb ich bisher nicht die leiseste Idee habe, was dieses Hobby sein könnte. Hobbys an sich sind so nötig und sinnvoll wie ein Furunkel am Arsch, eigentlich nur organisierter Aktionismus, kosten Geld, Zeit und Mühe und bringen gar nix. So gesehen ist es äußerst verwunderlich, weshalb so viele Menschen ein Hobby haben. Ich kann stunden-, was sag ich, tagelang einfach so herumsitzen und nix tun. Würde man mich in Isolationshaft stecken, meine Wärter würden nach einigen Tagen um Gnade winseln! Ich habe schon viele Dinge in meinem Leben probiert, aber keines war als Hobby geeignet. Meine Musikalität übersteigt nicht einmal das Quietschen einer ungeölten Tür und meine darstellerischen Fähigkeiten gipfelten in der Rolle des Winnetous auf dem Pausenhof meiner Grundschule. Vielleicht sollte ich beginnen Bierdeckel zu sammeln, die ich jeweils eigenhändig mit einigen Dutzend Glas Bier durchnässt habe. Kann man ja nebenbei machen.

Da reift in mir doch die Erkenntnis, das ich besser weiter zum Fußball fahre. Diese Ungewißheit, die in einem solchen Spiel drinsteckt, fast wie die Schultüte am 1. Schultag. Fußball ist filigran, Fußball ist Grobmotorik, alles dabei, manchmal purer Masochismus, gerade bei der Eintracht. Unnötig, eine 2:0-Führung aus der Hand zu geben, obwohl man die meiste Zeit auf dem Rasen und den Rängen alles im Griff hatte. Heute war halt mal wieder einer dieser Tage, auch mit Klopapier.

TM

27.02.2007 OFC - SGE 0:3 (DFB-Pokal, Bieberer Berg, 24000 Zuschauer)

An den Deutschen Fußball-Bund, Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich wende mich mit einer wirklich wichtigen Bitte an Sie. Wäre es möglich für den Verein Eintracht Frankfurt eine Sondergenehmigung bezogen auf den DFB-Pokal zu erhalten?
Ich möchte Ihnen den Umstand dieser ungewöhnlichen Bitte gerne erklären. Da es nun bereits zweimal innerhalb von kurzer Zeit zum Hessenderby gekommen ist, würde ich es als äußerst sinnvoll erachten und die Auslosung ganz sein zu lassen und dieses Spiel direkt festzusetzen. Die Mannschaft und deren Anhänger aus der Stadt östlich von Frankfurt fühlen sich des öfteren zu höherem berufen aber ebenso auch chronisch benachteiligt. Aus psychologischen Gründen halte ich es deshalb für dringend erforderlich, das der Mannschaft und den Anhängern von Eintracht Frankfurt die Möglichkeit gegeben wird, dem Gegner ein Stück Realismus näher zu bringen. Ich denke nicht, dass die anderen Vereine etwas gegen diese Sonderregelung haben sollten, da sie ja offensichtlich zum Wohle des deutschen Fußballs bzw. als Investition in die Zukunft betrachtet werden muss. Hochachtungsvoll.....

Seit 1959 benachteiligt? Die Begünstigungen für die Eintracht ziehen sich durch die gesamte Fußball-Geschichte, vom Stadionneubau vor der WM 2006 über die Gründung der Bundesliga 1963, bis zum Finale um die Deutsche Meisterschaft 1959. Ja nee, iss klar. Nach Ansicht der Offenbacher konnte die Eintracht das Finale um die deutsche Meisterschaft gegen die Kickers nur durch einen unberechtigten Elfmeter (5:3 n.V.) für sich entscheiden. Vier Jahre später qualifizierten sich sowohl die Offenbacher als auch Frankfurt sportlich für die neu gegründete Bundesliga. Allerdings wurde nur die Eintracht vom DFB berücksichtigt. Der Verband beschloss einen Schlüssel, der sportliche und infrastrukturelle Rahmenbedingungen festsetzte. Nach diesem System war der OFC nicht erstligatauglich. So siehts mal aus ! Wer sich das Stadion und den Weg dahin mal genau betrachtet, der fühlte sich eher an ein Überlebenstraining im Schlamm erinnert. Flutlichter kann man sich auch keine mehr leisten und das Stadion ist noch bruchbudenhafter als der Bruchweg in Mainz. 3:0 gewonnen, Mund abputzen (oder die Schuhe...) und weiter gehts Richtung Berlin. Johannes, wir kommen !

TM


24.02.2007 HSV - SGE 3:1 (Volksparkstadion, 57000 Zuschauer)

Alkoholismus ist mit Sicherheit in Hamburg, insbesondere auf St. Pauli verbreiteter als – sagen wir – in Altötting. Als Dauer-Tourist gewöhnt man sich an Kollateralschäden dieses Phänomens recht schnell, über herumliegende Alk-Leichen steigt man routiniert hinweg. Keine von ihnen ist wirklich tot, nein, wer sich gelähmt vom Suff gar nicht mehr bewegen kann, ist dort das kleinere Problem. Ein kaum größeres war jener Mann, der vorm Stadioneingang mein Freund werden wollte. Er war vielleicht Ende 30 und kein Zufallsbetrunkener wie viele der Partyterroristen, die jede Woche in Hamburg einfallen und auch kein Obdachloser, dazu war er nicht schmutzig genug. Er war irgendetwas dazwischen, früher oder später wird sich unerbittlich entscheiden, in welche Richtung das Pendel seines Lebens ausschlägt. „Prekär“ nennt man heutzutage wohl eine solche Situation.

Man glaubt kaum, wie lange so ein Weg vom Bahnhof zum Stadion werden kann mit einem solchen Anhang. Ständig steckte er sich seinen schrundigen Zeigefinger tief ins Ohr, drehte, grub und bohrte darin und fuchtelte dann in meiner Nähe mit seinem Finger herum und wischte diesen dann an seiner Jacke ab, die aussah, als wäre ihr das schon öfters passiert. Platt wie sein Akzent waren auch die Witze, die sich hauptsächlich darauf beschränkten mir klar zu machen, dass wir heute eigentlich überhaupt keine Chance haben. Als ich ihm klar gemacht habe, dass wir eigentlich nur hier sind um zu helfen, das diese Scheiß Bundesliga-Uhr im Stadion endlich auf "0" gestellt werden kann, wollte er leider nicht mehr mein Freund sein. Das traf mich tief, allerdings nicht so tief wie das anschließende Ergebnis. Taka zeigt seinem alten Club die Sporen, aber es reichte nicht.

Falls also mal wieder was richtig schief läuft, ich hab da ein Spiel für euch. Jeweils zwei aus jeder Gruppe sitzen sich gegenüber und haben zwei Eierbecher vor sich. Die zwei Eierbecher stehen direkt nebeneinander. Die Eierbecher werden mit dunklen, nicht durchsichtigen Flüssigkeiten befüllt aus Flaschen mit orange-braunen Hörnern. Die Flüssigkeit muss ohne Verschütten innerhalb von weniger als 5 Sekunden oral aus dem Eierbecher entfernt werden. Wie oft schafft es das Paar in 60 Sekunden ? Die absoluten Profis bringen es auf 10 bis 15mal. Aber auch 5mal ist für den Anfang nicht schlecht. Auf jeden Fall soll es gerade bei langen Zugfahrten enorm Spaß bringen, auch für die nicht beteiligten Mitfahrer.

TM


10.02.2007 Bayer Leverkusen - SGE 2:2 (Family Street, 22500 Zuschauer)

Der Tempel war nicht weit entfernt. Majestätisch ragten seine goldenen Dächer über der Stadt empor und funkelten in der Mittagssonne. Die Straße war laut und staubig, Marktkarren wurden hin und her gefahren, zahllose Menschen befanden sich auf den Straßen, lärmten, schrieen und lachten. Kinder spielten in den Nischen an den Seiten der Häuser und man ertappte sich dabei, sehnsüchtig in die Richtung einer Gruppe Jungen seines Alters zu
schauen, die laut johlend mit einem Ballspiel beschäftigt waren.
Wenn immer man Soto und seine jungen Begleiter erkannte, neigten die Leute zum Gruß die Häupter senkten ehrfürchtig die Blicke. Die Jungen unterbrachen ihr Ballspiel und taten es den Alten nach, auch wenn man glaubte, bei manchen leisen Spott in ihren Augen blitzen zu sehen.

Der Tag versprach warm zu werden, wenngleich es nicht einmal Frühling war. Der Himmel war bis auf wenige weiße Schleier wolkenlos und die Menschen auf den Rängen waren guter Stimmung, beste Voraussetzungen für das Fest. Die Wachen, gekleidet in der traditionellen Tracht der Stadtwache, senkten die Häupter und öffneten die Torflügel um Soto und seinen jungen Schülern Einlass in den Tempel zu gewähren. Man nannte sie die Greifen oder einfach nur Adlerkinder. Die Adlerkinder hatten sich auf die Hinterläufe niedergelassen und sahen zu den Wächtern empor, Ihre seidenen Schädel streiften die Gewänder der Wachen und deren Respekt gestattete ihnen nicht mehr als einen flüchtigen Gruß Ihrer sturmgrauen Köpfe. Am Ende des Raumes befand sich ein stählerner Altar, auf den die Adlerkinder nun zuschritten, die Augen waren schwarz wie die Nacht. In diesen Momenten wussten sie, dass sie zu etwas höherem bestimmt waren.

Doch ein weiteres mal war das Glück nicht auf ihrer Seite. Auf einer Lichtung wurde Soto plötzlich von einem grässlichen Schmerz durchzuckt, und als er seinen Kopf drehte sah er einen dunklen, hässlichen Orkpfeil in seinem Rücken stecken. Wieder zog alles wie in einem Traum an ihm vorüber, die
schreienden Orks, die wie verweste, humpelnde kleine Bäume aus dem
Nichts des Waldes in das Licht hervorstürmten. Nur wenige Orks konnten die Schwerter der Adlerkinder abwehren, dann mussten sie zurückweichen. Sieh die grauen Wolken am Himmel, so grau waren die letzten Wochen für unser Volk und für ganz Mittelerde !

TM


30.1.2007 VfL Wolfsburg - SGE 2:2 (KdF-Arena, 15097 Zuschauer)

Endlich ging es nach der langen Pause wieder los, zusammen mit
Kollege Schirmer gleich zur Vergnügungsreise zu den Betriebsratskollegen nach Wolfsburg und zu Besuch bei Herrn Hartz.
Was ging doch vor kurzem noch ein nicht endenwollender Jubel durch die Republik ! Alle Hartz-IV-Empfänger feierten Freudenfeste.
Peter Hartz, ihr Schutzheiliger, in dessen Namen sie jeden Tag ihren Namenstag feiern dürfen, ist und bleibt ein freier Mann. Das Urteil wurde nicht gesprochen, sondern abgesprochen.

Zwei Jahre also auf Bewährung, das heißt: In dieser Zeit darf er sich keinen Betriebsrat kaufen. Da ein guter Betriebsrat teuer ist, hat er dazu kein Geld mehr, Peter Hartz jedenfalls muß nun passen aus finanziellen Gründen, ihm bleibt gerade mal das Nötigste zum Leben. Von schmalen 25.000 Euro monatlich muß er sein Dasein fristen. OK, damit liegt er knapp über dem Regelsatz eines Hatz-IV-Empfängers, aber schließlich hat er auch genügend
Unterhaltsverpflichtungen. Als sozial engagierter Reformer hat er sich nicht nur um die Arbeitslosen gekümmert, sondern er bemühte sich auch rührend um die Linderung des Elends in der 3. Welt, indem er sich beispielsweise für das brasilianische Dienstleistungsgewerbe engagierte. Er scheute auch vor keinem körperlichen Einsatz zurück, um den dortigen Dienstleisterinnen
auf die Beine zu helfen - oder genauer: auf den Rücken. Gut, er konnte nicht allen notleidenden Frauen dort helfen, so hoch war sein Budget nun auch wieder nicht. Deshalb behaupten böse Zungen, seine Hilfe sei mehr oder weniger ver"pufft".

Nun, es mag ja sein, daß sich sein Engagement unterm Strich nicht gelohnt hat, aber VW hat ja bekanntlich auch andere Probleme und will weltweit einige Tausend Arbeiternehmer entlassen - vorwiegend in Brasilien und anderen Ländern. Jetzt erweist es sich als richtig, daß deutsche Konzerne ihre Produktionsstätten in Billiglohnländer verlagert haben, denn beim Abbau von Arbeitsplätzen trifft es jetzt vorwiegend die Arbeiter im Ausland und nicht in der Bundesrepublik. Dazu komen dann noch die Probleme mit dem vermeintlichen Aushängeschild im Fußball. Viel Geld für wenig Leistung (kennt man aus eigener Vergangenheit...) und dazu noch will das niemand sehen. Immerhin konnten unsere Götter endlich mal einen Punkt entführen. Es geht aufwärts Genossen !

TM


16.12.2006  Hertha - SGE (1:0)
Wir haben noch nen Kasten in Berlin…..

Es begab sich zu einer Zeit kurz vor Weihnachten, da spielte unsere Eintracht in Berlin. Und die Reisegruppe Eierbecher wollte hin! Was lag also näher, als dass die erfahrenen Supporter PS (8 Jahre) und CS sagten, fahren wir also auch mit dem Zug?

Kurz also Tickets, Proviant und Getränkebecher organisiert, und schon trafen wir uns Samstags um 6.50 (!!!) am Wiesbadener Hbf…

Bis Frankfurt war das erste Sixpack weg, auch einige Dosen wurden vernichtet, das Frühstück lief also ganz planmässig, und der MCD in FFM Hbf war auch schon auf. Der Zug kam planmäßig, und bis Fulda waren dann auch schon zwei Flaschen JägerM leer. (Ergebnis auf Video, und die Dame wollte sich über den Krach beschweren….) Dann wurde halt bis Berlin nur noch Bier getrunken, das konnte den Pegel ganz gut halten. PS, mittlerweile Hoppes Bruder im Geiste, war das dann zu anstrengend, erteilte CS für zwei Stunden alkoholverbot, und bestand auf eine Stadtrundfahrt. Gesagt, getan – also kann ich hier nichts über die Erlebnisse der anderen Jungs berichten. Stadtrundfahrt war auf jeden fall nett, und hübsche Schwedinnen gabs auch im Bus.

Zurückgekehrt, auf mit dem Taxi ins Olympiastadion – um festzustellen, das es
a) Taxifahrer gibt, die nicht wissen, wo der Gästebereich ist, und
b), zu sehen, dass es tatsächlich  Stadien in Deutschland gibt, wo der Einlaß noch langsamer geht als in Frankfurt – aber eigentlich sind es ja alle….Schönen Gruß an die netten Menschen, die sich im Waldstadion immer aufregen.

Nach dem kleinen Marathon rund ums Stadion konnten wir dann unsere Plätze einnehmen, saukalt wars, lag aber auch daran dass ich aus irgendeinem Grund einem von den Jungs mein Sweatshirt gegeben hatte, und das dann halt nicht anhatte – und ohne das Ding können wir nicht gewinnen. Das Spiel: Langweilig, geiler Support, Duseltor, und aus. Na Ja.

Nach dem Spiel dann kleiner Erfahrungsaustausch: Paulus sollte nicht reingelassen werden (Zu voll), aber Olli und Roberto wurden als Aufpasser bestimmt, also durfte er doch Spiel sehen….

Nach dem Spiel sind wir dann zurück zum Hauptbahnhof, nicht ohne mehrere Stopps (Polizeieinsatz!! – auch hier wieder: Stadionverbot zu unrecht?), Paulus und Hammel, die Tabellenführer der Promille-Liga wollten unbedingt nach Spandau, da lag auch der wegegschlossene Kasten der Hinfahrt im Schließfach, wer Rest ist dann im wirklich schönen und imposanten Hbf der Bundeshauptstadt Essen gegangen.

Mehrere Versuch, die anderen Herren von der Dringlichkeit des Schließfach-Besuchs zu überzeugen, scheiterten – also steht der Kasten noch immer in Berlin, und wer Interesse hat: Bitte Olli anrufen, der hat Schließfachnummer und Zahlenkombination….

Die Rückfahrt lief ereignislos, nach einer Stunde kehrte auch der zwischenzeitlich kollabierte Carsten P. ins Leben zurück, um mir blieb nur noch übrig, mich über behinderte, bekloppte und asige Eintracht-Fans zu wundern (ärgern), die ihren Betreuer nicht dabeihatten.

Ganz nett war auch das Gespräch mit einigen AFs im Speiswagen, aber das passt hier nicht rein. Um 1.30 Uhr am Sonntag war der Spaß vorbei, und PS hat beschlossen, in Zukunft doch lieber wieder Auto zu fahren – Da kann Papa nicht soviel trinken……

CS


13.12.06 Fenerbahce Istanbul - SGE 2:2 (Sükrü Saracoglu, 52000 Zuschauer)

Da stand es nun an, wohl DAS Highlight der laufenden Saison im Lieblingsstadion der schweizer Nationalmannschaft und ganz speziell von Beni Huggel. Ein Spiel um alles oder nichts, die oder wir, gut oder böse. Voll motiviert ging es frühzeitig am Dienstag zum Flughafen, schon bei der Ankunft ein Knüller: Unser Flughafenbus hatte die Nr. 18. Die 18 fuhr aber nicht bis Istanbul, sondern nur bis zum Gebäude und dann gings direkt ins gebuchte Hotel, echte Sahne-Bude, negativ war nur das es in der Hotelbar nur bleifreies Bier gab.

Der nächste Tag wurde dann zuerst mal verschärft mit Sightseeing verbracht. Dabei sollte man es nicht glauben, aber unsere osmanischen Freunde haben uns alle überrascht. Statt, wie viele vermuteten, nur vor den Sehenswürdigkeiten herumzulungern, Döner zu verkaufen und flüsternd "Hey Du, willst Du billige Rolex kaufen?" wertlosen Mist an die Touristen zu verhökern oder einen schon mal auf eine zweistellige Niederlage am Abend hinzuweisen, wurden wir relativ in Ruhe gelassen. Wer z.B. im multikulturellen Teil einer größeren Stadt wohnt, bekommt Tore und Siege einer türkischen Mannschaft auch mit abgeschaltetem Fernseher mit. Minuten lang "Türkiye! Türkiye!"-Rufe hören und vereinzelte türkische Abiturienten entladen ihre Waffen johlend in die Luft ist da wohl normal. Im Gegensatz dazu machte sich hier bemerkbar, das wir nicht im asiatischen Teil der Stadt unterwegs waren, zu dem Fener gehört, sondern uns wurde eher Unterstützung zu Teil, weil die breite Masse doch die verhassten Rivalen von Galatasaray und Besiktas unterstützt.

Nach Sammeltransport zum Stadion kam man dann im Gästeblock an, in dem man sich dann vorkam wie in Guantanamo. Langsam bekam man auch die heißblütige Atmosphäre zu spüren, auch wenn man es schlimmer erwartet hatte. Wir konnten uns ab und an ganz gut bemerkbar machen, auch wenn vieles in einem gellenden Pfeifkonzert endete. Trotz der geilen Leistung ausgeschieden, danach gings wieder zurück nach Europa um noch ein paar Bier und türkische Leckereien zu naschen. Hab mir da manchmal noch ausgemalt, was geschehen wäre, wenn diese siegestrunkenen Moslems beim Fußballschauen noch saufen würden. Es gibt doch noch Situationen, wo Religion recht hilfreich ist...

TM

09.12.06 SGE - Werder Bremen 2:6 (51400 Zuschauer, Waldstadion)

Wie so ein kleiner Parkchip doch einen völlig verhunzten Nachmittag retten kann. Doch der Reihe nach, eins nach dem anderen, wie die Klöß gegesse werrn sozusagen.

Gegen Bremen ist es eigentlich fast immer so, das man entweder verliert oder die anderen gewinnen. Da unser Gegner unter der Woche ziemlich sinnlos in Barcelona gescheitert ist und so genug Frust haben dürfte um uns in Grund und Boden zu spielen, war die Richtung von vornherein klar. Trotz der erwarteten und dann realen Klatsche, bei der heute auch unser griechischer Sonnengott nicht helfen konnte setzte ich mich anschließend voll innerer Ruhe in die S-Bahn nach Sachsenhausen und begann die astrologischen Tagestransite für den heutigen Abend zu berechnen... schließlich will ich ja nicht unvorbereitet in den Abend stolpern! Keine Angst, liebe Freunde, ich bin nicht völlig abgedreht oder Opfer übermäßigen Pommes-Konsums geworden. Solch mystischer Firlefanz bedeutet mir soviel wie klebriger Reis in China. So oder in etwa sieht jedoch der normale Tagesablauf einer entfernten Bekannten aus. Es gibt aber Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich die moderne Wissenschaft nicht träumen lassen würde. So zum Beispiel, das vernünftige Menschen ihr schwer verdientes Geld für haarsträubenden Mystikhokuspokus heraus werfen. Keiner der Hilfesuchenden würde sein Auto durch Handauflegen reparieren lassen oder einer Vorsorgeuntersuchung trauen, die mit einer, in einer Vollmondnacht geschnittenen, Wünschelrute vorgenommen wurde... oder vielleicht doch ?

Warum zum Beispiel ein bezahlter Parkchip in der einen Sekunde an seinem Platz in der Mittelkonsole in der nächsten nicht mehr aufzufinden war ? Nach einer Stunde Suche, erkalteten China-Nudeln, einem miesgelaunten Hauswächter und einem eingeschlafenen Mitreisenden verschwunden im Raum-Zeit-Vakuum, fragen Sie Agentin Mele.... Oder in naher Zukunft in Ihren Lichtspieltheatern.

TM

03.12.2006 Alemannia Aachen - SGE 2:3 (20800 Zuschauer, Tivoli)

Fußball-Reisen nach Aachen haben zwei entscheidende Vorteile. Ein enges, reines Fußballstadion ist das eine, das andere ist die geografische Nähe zu Belgien. Und Belgien ist mehr als Brüssel und EU, sondern Belgien ist Pommes. Die knusprige Seite der Macht. Die Belgier lieben ihre Pommes über alles und auch hierzulande finden sich immer mehr Anhänger des belgischen Nationalgerichtes, die bei weitem nicht vergleichbar sind mit den frittierten Kartoffelstäbchen, die einem an schäbigen deutschen Imbißbuden serviert werden.

Die meisten Menschen denken, Pommes wären eine Erfindung irgendeiner imperialistischen amerikanischen Fast-Food-Kette. Falsch. Oder sind sie aus den Niederlanden? Die holländischen Fritjes-Shops in deutschen Innenstädten können einen das vermuten lassen. Falsch. Eingefleischte Pommesfans wissen: Pommes Frites sind aus Belgien. Die beste belgische Erfindung aller Zeiten aus dem 17. Jahrhundert brauchte über 200 Jahre, um auch im Ausland richtig populär zu werden. Mal ehrlich - wer mal an belgischen Pommes geknabbert hat, ist der selben Meinung. Der deutsche Bauernverband schockierte die Öffentlichkeit die Woche davor mit einer Hiobsbotschaft: Dicke Kartoffeln werden knapp. Diese eignen sich besonders für die Herstellung von Pommes Frites. Wäre schon ärgerlich, wenn das so käme oder wir hier nächste Saison nicht mehr hinfahren dürften. Enge Kiste, ein Sieg mußte her und passend zur tristen Kartoffelsituation hatte Petrus heute die Schleusen ganz weit aufgemacht.

Da ich kurz vor dem Spiel noch auf den unüberdachten Stehplatz gewechselt bin war ich eigentlich schon völlig deprimiert über die Ungerechtigkeiten in der Welt. Der Regen rinnt mir in die Unterhose, da stieg aus dem Licht der Dunkelheit der Messias aus Fernost hinab und belohnte uns mit 3 fantastischen Toren. Vielleicht kann man es ja nach der Kartoffelkrise mal mit Sushi probieren.... Auch wenn dann jemand wohl wieder meckert, daß die Japaner wegen dem ganzen Eßstäbchenverbrauch den Regenwald schädigen.

TM

25.11.2006 SGE - Dortmund 1:1 (Waldstadion, 51500 Zuschauer)

So, jetzt habt ihr also wieder mal ewig auf eine neue tolle Geschichte warten müssen, und jetzt? endlich? Es ist soweit. Das kleine Problem bei der Sache ist allerdings, dass das Thema ein sehr diffiziles und nicht gerade als einfach zu betrachtendes Machwerk intermolekularer Aufklärungsarbeit aus der Zeit von vor beziehungsweise aber auch später nach der festgelegten Rahmenarbeitszeit zu erledigen gewesen wäre.

Der Besuch der Schwarzgelben aus dem Pott stand an. Ganz Deutschland hat nur noch ein Thema: der Bannerklau.
Ob Riester-Rente, Hartz 4 oder die Blutgrätschen von Soto, bereits im Kindergarten wird über das Husarenstück aus dem Westfalenstadion gesprochen, bei dem quasi die komplette Südtribüne entmannt wurde, sofern das geschlechtlich oder alterstechnisch überhaupt möglich ist. Ich bin absolut kein Fan dieser Ripperei, aber vor dieser Aktion muß man den Hut ziehen, wer auch immer dafür verantwortlich ist. Der Klau an sich wäre ja nicht so wild, wenn sich die Dortmunder danach nicht so verhalten hätten wie ein Kleinkind, dem man im Alter von 4 Jahren im Sandkasten das Förmchen weggenommen hat. Einfach nur lächerlich, wer beim Oberligaspiel der Amateure gegen Westfalia Herne völlig sinnlos deren Banner rippt und zerstört, hats einfach nicht anders verdient. Punkt. Deshalb habe ich mich heute auch über gelbe Taschentücher, Gesänge und das Spruchband extremst gefreut....

Vielleicht gibts ja zum Fest der Liebe statt Pralinen und Diamanten neuen Stoff für einen neuen Fetzen. Eventuell hilft ja auch ein Brief an den Weihnachtsmann, auch wenn der oft nicht das bringt, was gewünscht wurde. Was kann der senile alte Sack dafür ? Ihr könnt es ja auch hier mal mit einer Anzeige probieren... Für uns gabs heute jedenfalls nur einen weiteren Punkt. Etwas wenig, auch wenn man heute bei Soto ungeahnte technische Fähigkeiten begutachten konnte, so hätte mehr rumkommen müssen. Achso, bevor mich jemand fragt: Wegen akuter Höhenangst scheide ich aus dem Täterkreis "Bannerklau" aus....

TM

17.11.2006 VfL Bochum - SGE 4:3 (Ruhrstadion, 21260 Zuschauer)

"Tief im Westen" liegt Bochum, als "Perle des Reviers" besang Herbert Grönemeyer seine Heimatstadt, "Bochum ich komm aus Dir, ehrliche Haut". Die Bochumer sind stolz auf ihre wenigen Prominenten, die es zu etwas gebracht haben. Genau genommen ist das nur einer, "Herbie", die Polizisten Toto und Harry will ich mal nicht
dazu zählen. Ihr glaubt gar nicht wie viele Thekengespräche in Bochumer Kneipen etwa den gleichen Inhalt haben: "Den Herbert Grönemeyer, ja den habe ich schon als jungen Mann gekannt, mit dem bin ich auf dem Gymnasium in eine Klasse gegangen".

Sonst gibts da auch nicht viel zu lachen in der Stadt zwischen Gelsenkirchen und Dortmund, jedes Jahr abstiegs- oder aufstiegsgefährdet, zu schwach für oben und zu stark für unten. Wie kann eine Mannschaft, die so wenig drauf hat wie der VfL denn ernsthaft annehmen, mit dieser Leistung die Klasse halten zu können? Das
ich nicht lache! Da verliert man seine Heimspiele gegen direkte Konkurrenten, aber wenn wundert's ? Diese sehr eigene Art das Leder zu behandeln will kein Mensch (außer vielleicht die Bochumer selbst, weil die es schlicht und ergreifend nicht anderes kennen) mehr im deutschen Oberhaus sehen. Liebe Verantwortliche aus Bochum: Lasst es doch einfach bleiben! Tut euch selbst und unseren entzündeten Netzhäuten den Gefallen und meldet den ganzen Quatsch ab. Spielt Halma ! Macht Gymnastik ! Was auch immer. Alles, aber wirklich alles würde besser funktionieren, als dieser Rumpeltruppe ernsthaft den Bestand in der ersten Bundesliga zu sichern.

Aber manchmal wundert mich nix mehr. In Zeiten, in denen schon die Panflötenspieler in der Fußgängerzone mit Verstärkern arbeiten und CDs verkaufen, da kann auch die Eintracht mal einen Gegner unterschätzen, anders kann ich mir dieses Debakel nicht erklären.... Lehnen wir uns also zurück und harren der Dinge, die da noch kommen werden; die Saison ist ja noch lange...

TM

08.11.2006 Energie Cottbus - SGE 0:1 (Stadion der Freundschaft, 12755 Zuschauer)

16 Jahre nach seiner Annektierung durch das Kohl-Regime ist der wilde Osten Deutschlands immer noch weitestgehend unerforscht. Kurstadt-Report berichtet exklusiv aus der sagenumwobenen "Zone " !

Blühende Landschaften, wir kommen! Hoch motiviert, hervorragend ausgerüstet mit Sprachführer, Rambo-Allzweckmesser und einer Auswahl erlesener Spirituosen und Marschverpflegung bricht das Expeditionsteam an einem saukalten Mittwoch in Richtung Sibirien auf. Unsere Reise beginnt am Gleisdreieck und über den Grenzübergang Herleshausen zwischen Westeuropa und dem geheimnisvollen Grenzland im Osten, geht es ins östlichste aller Bundesländer: Brandenburg, früher: Preußen. Im gigantischen Ödland zwischen Frankfurt/Oder und Sachsen-Anhalt blüht derzeit das Schmugglergewerbe: Zigaretten und Autoradios aus der ganzen Welt werden auf den Grabbeltischen der Pufferzone zwischen Deutschland und Polen feilgeboten, während voll besetzte Terroristenbusse aus dem Orient nach Anschlussflügen gen USA Ausschau halten. Beim Besuch der Landeshauptstadt Potsdam scheißt man am besten auf die uninteressante Barockruine "Sanssouci", stattdessen sollte man lieber Günther Jauch im Garten seiner Villa besichtigen oder alternativ auch die Gurkenernte im Spreewald. In jedem Fall hat man hier noch kein Tokio-Hotel-Problem, es gibt nicht so viel zu sehen (vor allem wenn es früh dunkel wird), deshalb geht es direkt zum Fußball.

Die Fahrt war trotz allem recht entspannt, auch wenn man Kollege Schirmer und mich für 2 Althools aus England gehalten hat. Im Stadion kann man Mittwoch abend bei der Kälte und so einem weiten Spiel keine Wunderdinge erwarten, trotzdem eine mehr als annehmbare Zahl SGE-Fans, darunter auch 40 (!) Eintrachtler aus Berlin. Belohnt mit einem verdienten Sieg ging es wieder in den Bus zurück, auch wenn die Busfahrer so druff waren und unser Expeditionskorps zum Zigarettenholen nach Polen verfrachten wollten, ging es dann doch noch auf dem richtigen Weg Richtung Heimat. Dank dieser Aktion und eines freundlichen Schwertransportes waren wir um 7 am Gleisdreieck und ich dann um 10 im Büro. Gute Nacht und Sport frei !

TM

02.11.2006 Celta Vigo - SGE 1:1 (Estadio Balaidos, 10000 Zuschauer)

Bereits am Mittwoch machte sich der Kurstädter Teil der Reisegruppe in Form von Herrn Schirmer und mir auf den Weg nach Porto und zwar zu äußerst widerlicher Uhrzeit. Vom Flughafen Hahn ging es unter Mithilfe diverser Kaffee los, vor Ort trafen wir dann noch unsere beiden Gusbacher Reisegefährten mit denen es noch zum Champions League Kracher Benfica Lissabon - Celtic gehen sollte.

Mietwagen abgeholt und auf geht die Reise Richtung Lissabon. Bevor ich das Steuer jedoch einmal angefasst hatte konnte ich mich auch schon wieder davon verabschieden, dank einer fetten Grippe ging da gar nix. In Lissabon war dann schon die Hölle los, etwa 10000 Schotten waren am Start. Die Stadt ist der Oberhammer, was durch die Jungs von der Insel noch verstärkt wurde, da hätten einige unserer Herren Fans mal Anschauungsunterricht nehmen können, wie man solide und stressfrei feiert, sich entsprechend benimmt und gar nicht erst in die Gefahr kommt, daß einen die Polizei "ungerecht" behandelt. Die Tickets gab es über persönliche Kontakte von einem der Capos der Diabos Benfica, Spiel war aber nicht ausverkauft. Im Stadion war die Show der Schotten ein Gedicht, was allerdings nicht an der Leistung auf dem Feld lag. Benfica hat irgendwie 2 Fanblöcke, die auch beide immer was anderes gemacht haben, aber bei den Toren flogen einem fast die Ohren weg. Da muß ich dringend mal zum Derby gegen Sporting hin....

Während die Schotten dann am nächsten Morgen mit Gin und Bier frühstückten, ging es für uns nach Kaffee und Sandwich direkt nach Vigo. Eine krasser Gegensatz, eine miese Kleinstadt, die bei der Anfahrt noch aufgrund der Lage einen guten Eindruck machte, aber irgendwie stank es überall nach Fisch. An uns lag es aber nicht ! Vor Ort wurden noch Przemek und Christian aufgesammelt, nach ein paar Kaltgetränken ging es ins spärlich gefüllte Stadion. Etwa 2000 Frankfurter hatten die Bruchbude völlig in ihrer Hand. Vereinzelt hörte man von Scharmützeln in der Stadt, weil sich mal wieder einige nicht benehmen konnten, dementsprechend aggressiv war auch die Polizei im Stadion. Im TV hat man wohl nur unseren Block gehört, der auch gut abgefeiert hat. Mit etwas Glück und vollzähliger Mannschaft wäre zwar mehr dringewesen, aber was solls.

Nach dem Spiel ging es direkt zum Flughafen Santander, 700 km durch die spanische Steppe in der Nacht. Nach einer Polizeikontrolle mitten im Nichts hab ich dann irgendwelche Personen an der Straße gesehen, die nicht da waren. Da war es Zeit, das Steuer feierlich an Herrn Schirmer zu übergeben, der uns sicher auf den Flughafen-Parkplatz steuerte. Nach kurzem Schlaf eingecheckt und back home. Übrigens: falls mal jemand da in der Nähe ist: wir hätten noch 3 Treuepunkte von der Tankstelle am Flughafen.... Adios y muchas gracias !

TM

28.10.2006 Bayern München - SGE 2:0 (BSA Fröttmaning, 69000 Zuschauer)

Bayern ist das schönste deutsche Land und eines der schönsten Länder weltweit - sagen einige, obwohl dieser Landstrich mit Bayern besiedelt ist. Diese Eingeborenen tragen Krachlederne über nackten Beinen und Rasierpinsel am Hut, trinken ohne Anlaß aus großen Krügen süffiges Weißbier und mampfen als zweites Frühstück Schüsseln voll Weißwurst mit süßem Senf. Das trotzdem schöne Land und die Eigenarten seiner Bewohner verhindern nicht, daß jährlich Millionen aus aller Welt nach Bayern reisen um sich zu erholen. Auch die übrigen Deutschen sehen die Bayern inzwischen etwas gelassener. Vor wenigen Jahren noch brach in den nord- und westdeutschen Gesamtschulen brüllendes Gelächter aus wenn der/die progressive Lehrer/in den Namen des Landes Bayerns auch nur erwähnte. Die Auswärts-Troika Schirmer/Schirmer/Mankel gönnte sich dieses Mal eine Extra-Portion Bayern mit Nachtlager beim Kollegen Schaaff (hierfür nochmal tausend Dank !) und einem Besuch bei Augsburg-1860. Hier hätte man fast einen eigenen Bericht schreiben können zum Thema "Warum Stadionverbote auch sinnvoll sein können" oder eine Abhandlung, daß es in anderen Kurven noch übleres Gesindel gibt wie in Frankfurt.

Was soll man machen, einmal im Jahr muß man wohl auch zum Fußball in die Landeshauptstadt nach München und muß jedes Jahr eine Klatsche über sich ergehen lassen und sich schwarz ärgern. Ganz seltene Ausnahmen, heute jedoch nicht, same procedure as every year, genauso planbar wie der nächste Fehlpaß von Huggel oder ein Grinsanfall von Johannes B. Kerner. Nur eines ist anders. Bayern-Fans sind anders. Ihnen ist alles egal, nur eines muss sein: Dass sie als Sieger nach Hause gehen. Gemeinhin werden Kinder durch familiäre Einflüsse, durch Geburtsort oder durch merkwürdige, schicksalhafte Zufälle Anhänger eines Fußballvereins. Aber es gibt eben auch diese Kinder, die als Fünfjährige cholerische Wutanfälle bekommen, bloß weil sie mal beim Murmelspiel verlieren. Die werden dann Bayern-Fans.

Auch das erträgt man mittlerweile gleichmütig, das Spiel ist nach ner halben Stunde entschieden und es gibt nichts außergewöhnliches zu berichten, außer einem etwas übermotivierten Ordner, der eine kleine Boxerei vorm Stadion organisieren wollte. Da hier kein Interesse bestand ging es nach Abpfiff zum gemütlichen Teil über. Hier gäbe es sicher einiges zu berichten, jedoch sind meine Erinnerungen hieran noch nicht wiedergekehrt. Cheerio Miss Sophie....

TM

25.10.2006 RW Essen - SGE 1:2 (DfB-Pokal, Georg-Melches-Stadion, 18090 Zuschauer)

Der Wessi an sich - manchmal knallt er vollkommen durch. Und vollkommen grundlos noch dazu. In Essen passiert das öfters mal. Die Essener wollten zum Zweitliga-Fußball-Spiel gegen Energie Cottbus vor einiger Zeit alle Energie-Anhänger mit DDR-Insignien (Trikots, Wimpel, Schals) aussperren. Begründung: "Die DDR-Symbole provozieren die Fans aus dem Westen." Die Nachricht hört sich an wie ein schlechter Witz, war aber wohl keiner. Der sogenannte "Sicherheits-Beauftragte" des Zweitligisten aus dem Ruhrgebiet: "Die teilweise provokant von den ostdeutschen Fans vorgetragene DDR-Nostalgie" spiele eine Rolle beim Ost/West-Konflikt...

Immerhin blieb der Verdacht, dass es sich nur um eine dümmliche Art psychologischer Kriegsführung der Essener handelte. Im Gegensatz dazu sind wir Frankfurter in Essen gerne gesehene Gäste. Und das liegt nicht daran, daß sich die Fans so gut leiden können, sondern viel mehr daran, daß sich die Essener nach unserem letzten Auftritt dort in der 2. Liga eine komplett neue Sanitäreinrichtung für die Hintertortribüne leisten konnten. Auch was wert.... Auf jeden Fall macht es immer wieder Spaß da zu spielen. Ordentliche Stimmung, sattes Vereinslied (auch wenn man das bei den RWE-Toren nicht so oft hören will) und auch heute wieder gut besucht.

Der eine oder andere Spätkommer wurde heute von der polizeilichen Verkehrsführung, seinem Chef oder einfach nur vom Leben bestraft und mußte auf die ersten beiden SGE-Tore verzichten. Die Messe war früh gelesen, die Stimmung war im Gästeblock prächtig, obwohl man nach der Umlegung einen wesentlich schlechteren Platz hat als früher. Nach dem Anschluß mußte man nochmal etwas zittern, aber auf dem Weg zum erneuten Finaleinzug ließen sich Funkels Jünger nicht stoppen. Johannes, wir kommen !

TM

14.10.2006 Hannover 96 - SGE 1:1 (wie auch sonst, 34021 Zuschauer)
 
NTV-Eilmeldung 14.10.  15:00 Uhr
 
Schwere Ausschreitungen in der niedersächsischen Hauptstadt Hannover. Anlässlich des Bundesliga-Gastspiels von Eintracht Frankfurt in Hannover ist es am Hauptbahnhof und in der Stadt zu schweren Ausschreitungen gekommen die bis zur Stunde noch andauern. Während die Fans aus Frankfurt, die mit dem Auto Hannover erreichten, von der Polizei wieder an die Landesgrenze eskortiert worden sind, tobt am Hauptbahnhof ein wahrer Krieg.
 
Kurz vor Ankunft des Sonderzuges mit Fans aus Frankfurt wurde das Gleis mit Molotowcocktails beworfen und brannte. Der Zugführer brachte den Zug trotzdem zum Stehen. Eine Gruppe von über 3.000, teilweise vermummten, gewaltbereiten Personen stürmte daraufhin auf den Vorplatz und versucht bis jetzt in die Stadt und zum Stadion zu gelangen. Der Verkehr in Hannover ist völlig zum Erliegen gekommen. Die Polizei ist nicht mehr Herr der Lage, aufgrund der Vorfälle wurde das Spiel abgesagt, was zu schweren Ausschreitungen auch vor dem Stadion sorgte, die sich wie ein Flächenbrand über die ganze Stadt verteilten. Das Innenministerium hat jetzt den Kriegszustand in Hannover ausgerufen und das Militär soll die Ordnung wieder herstellen. Die Spieler von Eintracht Frankfurt sind geschockt. "Das ist schlimmer wie im Krieg" waren einige Aussagen von Spielern, die sich zuhause bei ihren Angehörigen per Mobiltelefon meldeten. Der Mannschaftsbus von Hannover 96 wurde angezündet. Die Mannschaften sind in der Kabine gefangen, während mehrere Tausend gewaltbereite Fans versuchen über das Spielfeld oder von Außen in die Kabine zu gelangen. Soeben erreicht uns von unserem Korrespondenten vor Ort die Eilmeldung, das in der Innenstadt Panzer Richtung Stadion gesehen worden sind. Das Militär stellt sich auf eine lange Nacht ein, wir halten sie auf dem laufenden...NTV - IHR Nachrichtensender....und jetzt zu den Börsenkursen +++++ Holzlatten +76% +++++ schwarzrote Sturmhauben +56% +++++ Aufnäher "SGE - Die besten Hools der Welt" +89%

So ungefähr erwartete man wohl den Tag, anders kann ich mir das ganze Tohuwabohu vorm Spiel bzw. am Eingang nicht erklären. Frauen wurde die Haarbürste abgenommen, ein Kumpel sollte die Dose mit seinen Kontaktlinsen aufmachen. Sind wir hier beim Flug in die USA ? Ohne Worte. Man merkt, zum Spiel gibts sonst mal wieder nicht viel zu berichten. Unentschieden, wir hätten gewinnen müssen. Wieder mal zurück ins Funkhaus.
 
TM

28.09.2006 Bröndby IF : SGE (2:2)

Wenn einer eine Reise tut, kann er was erzählen…..wenn die Eintracht im Europa-Cup spielt, können viele Leute verreisen, also gibt es auch viel zu erzählen. Zwar habe ich versucht, Teile dieser  Reise zu vergessen, das ist auch der Grund für das späte abliefern des Berichts, aber durch fortwährende Nötigung seitens Präsi kam mein Alzheimer leider nicht durch.
Was erfährt der geneigte Leser dieses Berichtes nun? Warum der Fanclub umgetauft wurde, Warum Nils und ich nach Hamburg müssen, wo man dort tunlichst nicht übernachten sollte (oder eben gerade dort), warum Peter Fischer Taxi fahren musste, und dass TM nicht mit Automatik-Autos umgehen kann.......

Nach der Auslosung war uns schnell klar, dass wir nach Kopenhagen fahren würden, bloß war die genaue Zusammenstellung der Reisegruppe noch nicht fix, da Torsten auf Schulung in Hamburg weilte. Die Planung war, ihn dort aufzunehmen, um Richtung Bröndby weiterzudüsen (Jungfernfahrt für das neue Fanmobil!!), aber durch die netten Kontakte unseres Hopper-Kollegen entschieden wir uns für einen Kurztrip über Bremen (Barca), dort TM aufzusammeln und weiter nach Hamburg zu fahren (dort konnten Torsten und unser neuer Kollege Kleinwächter für lau schlafen).

Da ich mich zu späte um Übernachtungs-Möglichkeiten gekümmert habe, marschierte Torsten Dienstags los, und checkte die Quartiere auf der Reeperbahn; gebucht hat er dann ein Doppelzimmer  für 40 Teuronen. Das Zimmer, das der Hotelmensch ihm gezeigt hatte, ging wohl auch.

Am Mittwoch ging dann die Reise los; völligst vergrippt wurde der Nils aufgesammelt (die Apotheke im West-Center Klarerntal ist hervorragend sortiert!), dann weiter nach Niedernhausen zu unserem Bremen-Supporter, weiter über die B 54 (METZGER!!) auf die A 45 nach Bremen. Nach dem wirklich guten Auftritt von Bremen (Barca-Support ganz enttäuschend) sind wir dann nach Hamburg gedüst, wo wir erstmal unser Hotel gesucht haben; das Problem war, das es inmitten von Peepshow-Kabinen lag, und
dummerweise die Tür dann genau so aussah. Egal. Beim betreten
des Etablissements haben wir dann den Besitzer beim Würfeln gestört (der war so voll, dass er nicht mehr wusste, welches Zimmer er uns gegeben hat…..trotz Anzahlung), dafür konnte sein zahnloser Gefährte in Ruhe an seinem Schnaps aus dem Wasserglas weitersüffeln. Nach 30 minütiger Diskussion bekamen wir dann ein Zimmer zugewiesen, und schon ging der Horror los. Entgegen der Meinung, es könnte vielleicht stundenweise gebucht werden, muss ich hiermit deutlich festhalten: In dieses Ding hätte sich keine halbwegs normale Nutte reingewagt. Ich möchte Herrn Hoppe
bitten, die Fotos des Zimmers dann wenigstens noch einzufügen.
Fenster seit Wochen nicht mehr geöffnet gewesen, dafür aber randvoller Aschenbecher, leere Bierflaschen, versifftes Bettzeug und ein ganz und gar ekliger Gesamteindruck. Und Zielpinkeln auf Kakerlaken im Klo (natürlich auf dem Gang).

Also haben wir uns schnell entschlossen, noch einen trinken zu gehen; Nils wollte durchmachen, aber nach 8 Bier und ebenso vielen JägerMs waren wir dann doch Bettschwer (sprich besoffen genug). In der Bierbörse allerdings haben wir uns dazu hinreißen lassen, der extrem erotischen Bedienung (die war nach den ganzen Gedecken immer noch nicht hübsch) ein
Eintracht-Trikot zu versprechen (weil da nämlich schon Trikots von Herta, Dortmund, HSV hingen), und zwar mit Unterschriften. Basta!

Am nächsten Morgen, nach drei Stunden angezogenem Schlafens, und  einem kurzweiligen Frühstück bei MCD, die beiden anderen aufgesammelt und ab nach Dänemark! An der Grenze folgte dann eine kleine Pause, weil die Deppen doch tatsächlich jedes Auto mit Fußball-Fans rausgezogen haben, um a) die Pässe zu kontrollieren und b) Fotos zu machen, aber nichts konnte uns auf dem Weg zu unserer Eintracht noch aufhalten – vielleicht noch ein paar kleine Pinkelpausen. Um 16.00 waren wir dann am Stadion, das war noch nichts los, aber wenigstens konnten wir direkt dort parken. Leider hatte ich meine Golfschläger nicht dabei, da gibt es einen wirklich netten Golfplatz (vielleicht beim nächsten Mal), aber alles andere war eine Katastrophe – nix zu Essen, nix zu trinken, nichts zum setzten, und das
Stadion haben die dann auch erst eine Stunde vorm Spiel aufgemacht…. Zwischendurch noch die Wiedervereinigung mit den Kuscheladlern (Wortschöpfung unseres Jörg Zeitel, der im Zug wohl ab Kassel nur noch gelallt hat), und los ging’s mit dem ersten Europacup-Auswärtsspiel seit 10 Jahren….

Das Spiel habt Ihr ja alle gesehen, das lustige Pippi-Video auch, da brauch ich nichts mehr zu erzählen, aber wirklich geil war, dass wir noch eine Stunde nach Spielende im Block waren (FREIWILLIG), und die Mannschaft beim Auslaufen die Welle geübt hat… Dann also schnell zum Auto, noch mit Pferd die Vorfälle (Bengalos und Knallkörper) diskutiert, und mitbekommen, wie der Idiot von Fischer den Bus verpasst hat, weil er zu lange an den
Mädels von der Geschäftsstelle rumgraben musste. Auf der Rückfahrt gab’s nur noch die erwähnenswerte Tatsache, dass wir am Rasthof Kassel eine Vollbremsung hingelegt haben, weil Torsten dann mit links auf die Bremse gehauen hat, weil er wohl vergessen hat, dass Automatik-Autos keine Kupplung haben.

Zurück in Wiesbaden haben wir uns erstmal ausgeruht, ich habe dann die Leichen vom Zug abgeholt, und TM und ich sind um das ganze rund zu gestalten, abends noch mal zu den Amateuren gefahren – witzig natürlich, das hier der Support erst losging, als die Auswärts-Ultras dann auch da waren, zur zweiten Halbzeit nämlich.

Und die Adresse vom Hotel in Hamburg geben ich euch natürlich gerne, liegt zentral in Reeperbahnnähe….

CS

23.9.2006 VFB Stuttgart - SGE 1:1 (41000 Zuschauer)
 
Und als Gott sah, dass sein Werk beinahe schon zu perfekt war, erfand er das Volksfest. Eigentlich ist ein Volksfest nichts anderes als angewandter Sado-Masochismus für Jedermann. Als normaldenkender Mensch hofft man inständig, dass Aliens - falls es extraterrestrische Leben tatsächlich geben sollte - nicht durch einen blöden Zufall ausgerechnet während eines solchen Ereignisses auf der Erde landen. Wie sollte man das erklären ? Wie würde man einem Außerirdischen beispielsweise erklären, weshalb sich erwachsene Menschen in Scharen vor Zelten positionieren, um nach stundenlanger Wartezeit dann endlich bei Lärm, Gestank und Enge einen Liter warmes Bier sowie ein kaltes, schrumpeliges Hähnchen zu sich nehmen zu können? Die Besucher kommen von überall angereist, Italien, Japan oder sonst wo her. Scheinbar gibt es in Italien oder Japan selbst keine Möglichkeit, überteuertes, schales Bier zu kaufen.

Der Wahnsinn zieht sich auch quer durch alle Schichten: Leute stehen auf  wackligen Bierbänken und bewegen ihre unförmigen Hinterteile völlig außerhalb des Taktes zu einer mehr als unterirdischen Blasmusikversion von alten Klassikern von Wolle Petry oder Boney M. Warum tun sie das? Und warum versuchen Eltern, ihren eigenen Nachwuchs bereits möglichst früh in diese Materie einzuführen und quälen sich, ihre Kinder und vor allem unschuldige Mitmenschen damit, einen Kinderwagen durch die eh schon viel zu engen Gassen zwischen all den Buden und Zelten vor sich her zu schieben oder besser gesagt: zu quetschen? Vielleicht bin ich wohl zu naiv um zu verstehen, weshalb man dafür bezahlt, mit einem Möchtegern-Gewehr auf hässliche Röhren oder Sterne zu schießen um den Stand danach freudestrahlend mit einem Schraubenzieher zu verlassen, den es in jedem Baumarkt für fast geschenkt gibt. Ganz zu schweigen von den Fahrgeschäften. Wenn ich will, dass mir schlecht wird stelle ich mich doch lieber eine Stunde lang neben einen der zahllosen Süßigkeits-Stände und inhaliere den Geruch der in altem Zucker gebrannten Mandeln oder des vor drei Wochen gebackenen Magenbrots. Stichwort Geld: Volksfestbesuche lassen sich übrigens prima refinanzieren, indem man die achtlos weggeworfenen Nieten vor den Losbuden aufsammelt, wieder zusammenrollt und sich dann ein paar Meter weiter kurzzeitig als Losverkäufer betätigt. Meine Erfahrung lehrte mich: Für einen in Taiwan von Kinderhand hergestellten, hässlichen Riesen-Stoffhund tun die Leute alles - außer nachdenken. Ich will jetzt aber nicht behaupten, dass mir ein Volksfestbesuch überhaupt keinen Spaß macht. So finde ich es zum Beispiel höchst amüsant, wenn man sich beim Büchsenwerfen mehr oder weniger aus Versehen in der Richtung irrt, um dem Deppen, der sich in der Schlange am Würstchenstand vor mich gedrängt hat und der gerade passend neben mir steht, den Ball mit voller Wucht ins Gesicht zu katapultieren.

So gesehen hatte ich doch schon den einen oder anderen Glücksmoment während dieses sonnigen Tages außerhalb des Spiels. Das Spiel bot eigentlich nur einen Glücksmoment und zwar der späte Ausgleich kurz vor Schluß nach einer schwachen Leistung. Allerdings hätten wir früher solche Spiele noch haushoch verloren...... Dennoch: In Anbetracht des zufälligerweise parallel laufenden Cannstatter Wasens bitte ich hiermit alle Aliens höflichst darum, ihrer Landung auf Erden noch um ein paar Monate zu verschieben. Ihr bekämt sonst womöglich ein völlig falsche Bild von unserer Spezies. Oder doch genau das Richtige?
 
TM

09.09.2006  SF Siegen - SGE 0:2 (DFB-Pokal, 15940 Zuschauer)

Gibt es, liebe Mitmenschen, auch für euch diese Orte auf der Welt, in denen ihr euch nicht einmal volltrunken und mit einer Mörderschnecke im Arm aufhalten wollen würdet? Bei mir ist das erstens Zittau. Ja genau: Das nahezu 800-jährige Zittau hat als größtes kulturelles Ereignis wohl die Eröffnung des Hauptbahnhofes zu bieten. Habe ich mal so von der Website der Stadt zitiert. Das sagt aber lange noch nicht das wichtigste über Zittau aus: Diese Stadt ist leer, weil alle halbwegs vernünftigen Menschen weggezogen sind. Diese Stadt ist unermässlich hässlich. Diese Stadt liegt am Ende der Welt. Ich war einmal da zum Fußball und habe 2 Bier getrunken. Und ich komme nie mehr zurück.

Genug von Zittau. Ebenso schrecklich, aber in Westdeutschland, genauer: Südwestfalen, gelegen ist die Stadt Siegen. Das weiss ich schon seit einiger Zeit, als ich schon einmal für ein unermesslich langes und langweiliges DFB-Pokalspiel dort zu Gast war. Anscheinend habe ich allerdings nicht gut genug aufgepasst, denn Anfang September bin ich noch einmal aus freien Stücken nach Siegen gefahren. Ich korrigiere: nicht ganz allein, ich hatte moralische Unterstützung von einigen EFClern dabei und auch nicht ganz freie Stücke, weil die Götter in schwarz-rot ihre Visitenkarte abgaben. Also: hinein in den Wagen, die Kleinwagenfahrerin (meine Schwester) unter Garantieschwüren ewiger Liebe ans Steuer geprügelt und ab durch den Westerwald. Der Westerwald allein ist schon wahnsinnig schrecklich: Charakterlose Ortschaften säumen die B54. In einer davon habe ich den "Erotik Shop Total normal" gefunden. Im Westerwald muss man also schon für "total normale" Erotik ein Fachgeschäft aufsuchen. Dann: Siegen. Hässlich hässlich hässlich hässlich und hässlich sind mehrere Adjektive, die die Stadt Siegen treffend beschreiben. Teile der Stadt liegen auf einem sehr steilen Berg, den zu erklimmen nicht lohnt. Nach dem zweiten Weltkrieg haben die zwei Schlagwörter "zweckmässig" und "Eternit" die Bautätigkeit vorangetrieben. Vor dem zweiten Weltkrieg haben sich die Menschen von Fensterkitt ernährt und Lehmhöhlen bewohnt. Das habe ich jetzt nicht von der Website zitiert.

Das Fußballstadion in Siegen heisst Leimbachstadion und ist ebenfalls sehr hässlich. Ein Leichtathletikstadion. Fußballfans wissen Bescheid: Man sieht nichts. Der Eintritt war glücklicherweise recht günstig. In der Fankurve der Siegener waren vielleicht tausend Menschen, während aus Frankfurt wahre Horden angereist sind und die Hütte gut gerockt haben. Wir haben dieses Spiel dann mit 2:0 gewonnen und ich habe die ganze Zeit gewartet auf "Wir wollen nie mehr nach Siegen" auf die Melodie von "Guantanamera". Kam aber nicht. Dann: Auf zum Kleinwagen. Noch einmal durch den Westerwald. Und nie mehr nach Siegen

TM

HANDELSBLATT, Mittwoch, 30. August 2006    
FSV-Vorstand entschuldigt sich

Beim Bundesliga-Derby zwischen Mainz und Frankfurt kam es am Wochenende zum Eklat: Ordner verweigerten Frankfurter Fans den Eintritt mit Fanutensilien.

MAINZ. Wahrscheinlich hätte Kim Jong-Il am Sonntag seine helle Freude gehabt an den Verhältnissen am Mainzer Bruchweg. Der "geliebte Führer", so nennt die staatliche Propaganda den nordkoreanischen Diktator, hat ja bekanntermaßen ein Faible für Uniformen. So auch für Zuschauer, die verschmelzen zu einer riesigen Masse, zu einem monochromen Monolith. Und genau dieses strebte ja das Ordnungspersonal vor und während des Bundesliga-Derbys zwischen dem FSV Mainz 05 und der Eintracht aus Frankfurt (1:1) vermeintlich an: Dass es nur noch die Mainzer Farben gebe in Mainz. Jedenfalls in den "neutralen Zonen" - also überall außerhalb des Blocks, der ausschließlich für die Frankfurter Fans reserviert war.

Erbarmungslos wurden die Delinquenten verfolgt, die es wagten, auch nur mit einem Fanschal der Frankfurter Eintracht auf die Tribünen zu gelangen, von übergestreiften Trikots ganz zu schweigen. Eine Maßnahme, die der Verein Mainz 05, der Ordnungsdienst und die Polizei in einer Vorbesprechung beschlossen hatten, da sie die Partie als "Risikospiel" eingestuft hatten. Nicht selten wurde es richtig laut an den Eingängen. Doch meistens hatte das Ordnungspersonal die besseren Argumente.

Und so saß manch Eintracht-Fan während des Spiels mit nacktem Oberkörper oder im gepflegten Fein-ripp auf der Tribüne. Es gab aber auch junge Damen, die in Tränen ausbrachen, weil die Mainzer Fans den erzwungenen Striptease mit lautem Gejohle kommentierten. "Ich sollte mich ausziehen, ich hätte nur im BH da gestanden", empörte sich gestern ein weiblicher Fan in einem der Eintracht-Internetforen, in denen sich angeblich 18 000 Einträge über die Mainzer Ord(n)er echauffierten. Nur wenige konnten das Textil-Embargo brechen. Zu ihnen zählten Eintracht-Präsident Peter Fischer samt Ehefrau, die sich beide mit einem Eintracht-Schal bekannten und trotzdem auf die Haupttribüne gelangten. "Wir haben uns dagegen verwahrt und uns durchgesetzt", sagte Fischer.

Hernach haben sie auch in Mainz irgendwann begriffen, dass diese Maßnahmen vielleicht etwas übertrainiert waren. In einem offenen Brief hat sich 05-Präsident Harald Strutz bei den Eintracht-Fans entschuldigt. "Die Maßnahmen am Spieltag entsprachen in keiner Weise unserem Verständnis von Gastfreundlichkeit", schrieb Strutz, "es hat sich bei den Kontrollen am Stadion nicht um eine Anordnung des Vereins gehandelt, sondern um eine intern nicht abgestimmte Anweisung der Geschäftsführung, über die Vorstand und Management nicht informiert waren." Eintracht-Manager Heribert Bruchhagen habe, so heißt es, die Entschuldigung angenommen.

Von Hans Weymar


27.8.2006  FSV Helau 05 - SGE 1:1 (20.300 Zuschauer, Bruchweg)

Wieder mal eins dieser Derbies. Das letzte ist ja noch nicht so lange her, aber durch den Thurk-Wechsel war doch mit einigen negativen Schwingungen zu rechnen, auch wenn die Gut-Menschen von der falschen Rheinseite sowas natürlich nie zugeben würden. Auch mal wieder eine Begegnung mit dem unsäglichen und mittlerweile unerträglichen Jürgen K., der bei der WM zu sowas wie einem Star aufgestiegen ist und dank dem jetzt auch an Stammtischen nicht mehr über "Blinde" geschimpft wird, sondern man diskutiert über "doppelte Sechser" oder "flache vier".

Das eigentliche Highlight dieses Tages war jedoch neben der Freude übers Europapokal-Los die EFC-Fahrt mit der Thermine. Wie letztes mal wieder der pure Genuß wenn man in die Gesichter der Passanten geschaut hat. Da das Wetter auch noch mitgespielt hat war es eine Wonne, der eine oder andere durfte sich dafür am Stadioneingang auch noch entkleiden, es ist halt immer wieder schön in die Nachbarstadt zu fahren. Auch unser Anti-Aggressions-Trainer Uwe Z. war mal auswärts wieder am Start, aufgrund der Kartenknappheit mußte er auf der Haupttribüne Platz nehmen, neben einem kleinen Jungen. Die Therapieversuche schlugen hier fehl, weshalb der kleine Junge sich vor Schreck in die Hose gemacht hat und von seiner Mutter woanders platziert werden mußte. Gibt schon seltsame Leute hier, nett auch die Dame, die fast schreiend nach der Security rief, weil sich bei unserem Torjubel versehentlich 2 Tropfen Bier auf ihrer Hose verirrt hatten. Macht nix, in ein paar Jahren in der Oberliga habt ihr wieder mehr Platz, aber da geht ihr wahrscheinlich ja nicht mehr hin, weil der Karnevalsverein dann nicht mehr in ist. Das Spiel lief wie immer, mittlerweile werden wohl schon die Quoten für Unentschieden ausgesetzt und erstaunlicherweise gab es nach dem Spiel keine platten Worthülsen vom Welttrainer formerly known as Jürgen K., wahrscheinlich, weil sein Steigbügelhalter Johannes Baptist K. nicht dabei war. Ich freue mich in jedem Fall auf so schöne Turniere wie die Afrikameisterschaft, also wer Interesse hat, der möge einfach mal Eurosport einschalten und wenn gerade kein Snooker, Segeln oder Darts kommt, dann erfährt der geneigte Zuseher den Esprit des schwarzen Kontinents mit Spaßfußball, tanzenden Eckfahnen, Urwaldklängen allenthalber und vor allem kein Klopp.

Auf jeden Fall hat Thurk in einem Interview vor seinem Wechsel gesagt, daß er Klopp nicht mehr hören kann. Hab da vollstes Verständnis, ich kann das schon lange nicht mehr.  

TM

19.8.2006 SGE - Wolfsburg 0:0 (40.000 Zuschauer, Waldstadion)
 
Als Blutgrätsche wird in der Fußballersprache ein besonders grobes und unsportliches
Foul bezeichnet. Meist wird der Gegner von hinten oder von der Seite zu Boden getreten, ohne dass der Foulende dabei die Chance hat, den Ball zu spielen. Der foulende Spieler nimmt dabei Verletzungen seines Gegners mehr oder weniger bewusst billigend in Kauf. In manchen Regionen wird diese Spielweise aber auch zur Kunstform erhoben, wenn der vermeintlich foulende Spieler es schafft, den Gegenspieler nicht zu berühren und dafür den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern.
 
Ich habe es selten erlebt, daß ein Spieler bei seinem ersten Einsatz nach kurzer Zeit
und der 2. Blutgrätsche schon frenetisch vom Publikum gefeiert wird wie unser neuer Grieche. Das war auch so ziemlich das einzige positive in diesem Spiel, denn eigentlich mussten alle Punkte zuhause bleiben. Thurk mit mehreren Riesenchancen und am Ende hätte man fast noch verloren wenn nicht Pröll mal wieder nen Elfer gehalten hätte. Es wäre der blanke Hohn gewesen, da hätte sich sogar Klimowichser für seine Schauspieleinlage belohnt fühlen dürfen. Na ja, vielleicht bekommt er ja einen Oscar dafür. Ansonsten gab es kaum Proteste gegen Thurk, dafür umso mehr umgedrehte Banner, weil wohl wegen einer Aktion nach dem Schalke-Spiel noch Ärger droht.
 
Vor dem Spiel bin ich übrigens am Bahnhof direkt in den Wolfsburger "Mob" reingeraten. Mit Polizeibegleitung ging es vom Sonderzug zum Stadion und meine Schwester hätte mit Ihrer Kindergartengruppe ihre helle Freude daran gehabt, wie artig die grün-weißen Kinder den richtigen Weg eingeschlagen haben. Es fehlte noch das sich alle schön an den Händen fassen und ihren Namen auf einem Pappschild um den Hals tragen. Aber genug der Lästereien, um ein Haar hätte es dieses Spiel ja auch gar nicht gegeben aufgrund des letzten Spieltages der letzten Saison, es wäre uns allen geholfen gewesen....

TM

12.08.2006  Schalke 04 - SGE  (1:1, Turnhalle, 61482 Zuschauer)

Auftakt zur neuen Saison, neues Spiel neues Glück und gleich ein heißes Eisen im Rennen. Kurz vor Toreschluß wurde Onkel Heribert auf den Transfermarkt nochmal tätig und zauberte Michael Thurk aus dem Hut, der unbeliebte Stürmer des noch unbeliebteren Nachbarn aus Mainz. Da freute man sich ein Loch ins Knie auf die neue Saison und dann so ein Hammer. Man war gespannt auf die Fan-Reaktion, und damit meine ich nicht die Forum-Artisten, sondern der reale Fan im Block.

Thurk wird sicherlich nicht mein bester Freund, aber ich bin der Meinung, daß jeder der sich in unserem Trikot den Arsch aufreißt die Unterstützung auch verdient hat. Insgesamt war die Reaktion gespalten, reserviert. Wäre schön gewesen wenn man auch unseren neuen Griechen in Aktion hätte erleben dürfen, klappte leider nicht. Auf den Rängen wars aber trotzdem gut zu sehen, daß die Pause insgesamt nicht geschadet hat, gerade den Wechselgesang Schalke 06 dürfte man sogar draußen noch gehört haben. Das Spiel war nix besonderes, einen glücklichen Punkt entführt dank der Meisterleistung unserer neuen Nr. 1 Pröll und Kuranyi hat gezeigt, warum er nicht im WM-Kader war und mit seinem Nutellabart nur auf der Tribüne sitzen durfte. Für einen selbstgefühlten Titelkandidat zu wenig, aber für uns ein guter Auftakt und man kann hoffen, daß wir in dieser Saison nicht bis zum vorletzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern müssen.

Der Abmarsch vom Parkplatz verlief wieder mal äußerst schleppend, so hatte man genug Zeit über den Sinn des Lebens zu sinnieren. Während es den Mitfahrern eines Schalker Autos aus einer Frankfurter Nachbarstadt etwas warm ums Herz wurde, nachdem er uns 2mal eine Fahrspur versperrt hatte und wir uns weiterbildeten in unserem Kurs "Scheibenfrei ohne Lüftung" , so konnte man hier deutlich erkennen, warum sich so viele Engländer über Deutsche lustig machen, denn hier gibts Tennissocken in Sandalen in allen Variationen. Mit Streifen, ohne Streifen, alles dabei. Hier ist die Zeit stehengeblieben, die Nostalgiker haben hier Ihre helle Freude. Darauf ein Veltins !

TM

20.07.2006  Waldhof Mannheim : SGE (1:2, Saison-Vorbereitung)
Wespen im Sommerund wofür sie gut sind

An einem wunderschönen Sommertag beschlossen die beiden Schirmers, einen Tag im Holiday-Park zu verbringen. Und da abends unsere vergötterte SGE in Mannheim spielte, beschlossen die beiden, zusammen mit dem dort ansässigen Supporter Schröder sich das Freundschaftsspiel des einzigen Traditionsvereins der Kurpfalz im Carl-Benz-Stadion anzuschauen.

Gesagt, getan - Treffen abends auf der Terrasse, um dann weiterzubrausen - aber Oh weh: Eine Wespe verirrte sich zwischen die Finger des Sportsfreundes Schirmer (Gross), und stach zu. Schmerz, aber egal - Eintracht muss sein. Trotz sofort eingeleiteter Notfall-Maßnahmen (Salbe) wurde der Finger und die Hand immer dicker, trotz Kühlung durch Alkohol-Zufuhr hörte es nicht auf zu brennen, und kurz vor der Pause stolperte unser Sturm-Grieche auch noch wie in der Vorsaison - es war also alles Scheisse, und so bin ich in der Halbzeit zum Sanitäter. Der packte mir ein Coldpack drauf, und da Schrödi und Paul vor dem Eingang in den Sanitätsbereich warten mussten, ergab es sich, dass zwei hungrige Gesellen auftauchten: Jermaine Jones und Markus Pröll auf der Such nach Bratwurst. Bratwurststand zu voll, aber Autogramme für Paul!!

Nach der zweiten Halbzeit, immer noch müdes Gekicke mit zwei netten Treffern des neuen Stars Sebastian Stroh-Engel und einem verheerenden Abwehrfehler von ich weiß nicht wem, eine sagenhafte Choreo mit Bengalos und allem was das Herz begehrt. Und da Grieche eins sich in HZ eins so nett geschont hat, war er der einzige, der danach im Spielerbereich auftauchte, und SEHR geduldig Autogramme schrieb - da hat mich so stark beeindruckt, dass ich versucht bin, nächstes Jahr geduldiger mit ihm zu sein. Relativiert wurde das ganze von seinem schwulen Burberry-Kulturbeutel (siehe Foto).

Stolz macht mich, dass ich der einzige war, der Marco Russ erkannt hat - und der hat sich gerne fotografieren lassen. Für Paul Sensation, wir haben ein Polohemd, dass nie mehr gewaschen werden darf..

CS

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