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WM 06-Spezial

WM 2006 


Zu Gast in der Partyzone

Cheyenne, Licht meines Lebens, Feuer meiner Leiden. Sünde meiner Seele. Chey-enne: Die Zungenspitze springt über den Gaumen gegen die Zähne. Chey. Enne. Gesehen habe ich sie erstmals an einem lauen Abend vor ein paar Tagen. Ich zappe auf den selten genutzten Fernsehkanälen irgendwo weit hinten und bleibe bei DSF hängen, diesem großartigen, engagierten jungen Sender, der zur späten Stunde für gewöhnlich Ratespiele mit großem Suchtpotential präsentiert oder sexy Sportclips, bei welchen sich junge, intelligente Damen von ihrer besten Seite zeigen. An diesem Abend aber ist alles anders. Kurz vorm Einschlafen sehe ich bei DSF Live eine nahezu nackte, nahezu wunderschöne Frau mit großen Brüsten, die neben einer großen Tafel steht, auf welche jemand einige Worte gekritzelt hat. Ganz oben steht »Fußball-«, darunter: (Fußball-) »Platz«, »Spiel«, »Turnier« sowie »Schiedsrichter«. Vier oder fünf verdeckte Begriffe mit »Fußball-« werden noch gesucht. Aber ist ja auch egal, denn wie jeder normale Mann starre ich gebannt auf die Titten-Frau. Und für den letzten Trottel, der noch nicht begriffen hat, worum es eigentlich geht, steht groß unter der Ratewand: »Cheyenne zieht etwas aus!« Auch wenn zwischen Ihren Brüsten ein Schild baumelt mit dem Text: 3-facher Gewinn und man denkt: eigentlich sind das doch nur 2, wird einem unweigerlich klar, das etwas besonderes vor der Tür steht.

Alles in diesen Tagen beschäftigt sich mit der WM. Die Medien sowieso, in den Städten kommt man an keiner WM-Auslage vorbei und sogar Bestattungshäuser haben geflaggt. Vorfreude ist spürbar, es gibt aber auch genug kritische Stimmen. Jeder, der glaubt, schonmal einen Fußball gesehen zu haben, meint sich zur WM äußern zu müssen. Wenn man das alles glaubt, dann steht einem Fußball in einem sterilen Hochsicherheitstrakt bevor, bei dem man sich zuerst mal stundenlang an allerlei Sicherheitskräften mit dem Charme von albanischen Grenzsoldaten vorbeikämpfen muß. Innendrin dann ein Sponsorenhappening ohne Atmosphäre. Mal schauen, ein paar Karten hatte man ja bekommen, durch Beziehungen, Geduld oder manchmal einfach nur Glück. Auf jeden Fall gab es in der Woche vor Beginn und in den ersten beiden Wochen der WM auf der offiziellen Fifa-Seite nochmal ne Menge Tickets und mit etwas Zeit und technischem Geschick konnte da jeder nochmal Schnapper machen. So ging es dann zum Abholen am Tag vor dem Eröffnungsspiel nochmal zur Stadionkasse, pardon, "Stadium Ticket Center" in Frankfurt um schonmal Atmosphäre zu schnuppern. Kostete zwar einiges an Wartezeit war aber durchaus interessant, weil man auf dem Weg einige bekannte Schwarzhändler-Gesichter von vorherigen Turnieren orten konnte.

Am ersten Wochenende sollte es dann gleich mal eine kräftige WM-Packung mit 4 Spielen geben, quasi ein Crashtest für so ziemlich alles. Vom Eröffnungsspiel konnte man aufgrund der stimmungsfeindlichen Allianz-Arena nicht besonders viel erwarten, deshalb war uns das drumherum auch um einiges wichtiger. Die Wochen vor der WM offerierten Parkscheine fürs Arena-Parkhaus für schlappe 10 Euro hatten wir dankend abgelehnt, Parkplatz in der Nähe kann man auch so finden, auch wenn wir dafür fast Heiner Lauterbach mit seiner Familie überfahren mußten. Die Eingangskontrollen waren zwar intensiv, aber es ging schneller wie bei den meisten Bundesligaspielen und Perso-Kontrolle ? Nix. War ja eigentlich klar, das man das logistisch gar nicht alles machen kann, aber bei der "deutschen Gründlichkeit" mußte man mit allem rechnen. Sogar als bei einem Mann vor mir das Drehkreuz nicht pflichtgemäß grün, sonden rot leuchtete, hat der nette Volunteer nur mit der Schulter gezuckt und gesagt: "dann gehen sie halt so durch". Ohne Worte ! Bei den folgenden Spielen sollte das auch so bleiben, habe tatsächlich nur von wenigen Kontrollen gehört, aber draußen bleiben mußte deswegen eigentlich keiner. Überhaupt waren Ordner und Polizei während des Turniers angenehm zurückhaltend und seltsam freundlich. Stimmungstechnisch konnte das Match auch positiv überraschen, einige Tausend Costaricaner machten gut Alarm, kam auch auf der anderen Seite gut an, weil der "Gästeblock" bis ans Spielfeld ran reichte und nicht wie in der Buli im 2. Rang endet. Verdienter Sieg und auf Richtung Heimat, am nächsten Tag stand England-Paraguay an.

Die Engländer reisen ja bekanntlich gerne mal in Horden an und können keine Elfmeter schießen. Vom ersten konnte man sich direkt überzeugen, als schon an der S-Bahn-Station Niederjosbach etwa 50 Engländer zugestiegen sind. Nichts gegen Niederjosbach, aber wo soll das noch hinführen. Die Bahnhofsgegend dann fest in englischer Hand, fast jede freie Fläche war mit irgendeiner Fahne beflaggt, fast jeder englische Ort war hier mal auf einer Flagge zu lesen. Kommt schon ziemlich fett, alles ziemlich friedlich, die Stimmung gut. Im Stadion konnte die Stimmung dann allerdings nur überzeugen, wenn die Engländer mal Ihre Nationalhymne angestimmt haben, da fliegen schon mal die Ohren weg. Ein Problem haben die Jungs aber auch noch mit unserem Pfandsystem, ich denke die haben nicht unbedingt verstanden, daß man Geld bekommt, wenn man die Becher zurückbringt. So konnte sich der eine oder andere Zuschauer noch ein nettes Zubrot verdienen. Bei Portugal-Angola oder Tschechien-USA war auch die Begeisterung der Fans im und um das Stadion absolut überzeugend, was die etwas maue fußballerische Qualität wieder wett machte. Obwohl die amerikanischen Fans eher verrufen sind weil man Ihnen fehlende Regelkenntnis vorwirft, so waren sie doch recht kreativ. Elvis wird es bestätigen können. Allerdings gehört der Song: "There´s only one Super-Power" nicht dazu, war dann doch eher lächerlich. Eins der Stimmungshighlights war dann sicherlich Deutschland-Polen in Dortmund. Für mich die beste Länderspielstimmung seit Jahren, das war auch Anschauungsunterricht für den BVB, da konnte man mal sehen, was in dem Stadion möglich ist. Kollektiver Orgasmus beim späten Siegtreffer und damit wurde eine Euphorie losgetreten nicht nur in der Mannschaft, im ganzen Land. Vor und nach dem Spiel gab es in der Stadt noch Reibereien mit polnischen Fans, die aber recht schnell durch die massive Polizeipräsenz im Griff waren.

Ein paar Tage später war dann der kleine dicke Mann mit der Hand Gottes zu Gast in Frankfurt. Mit ihm auch die Teams von Argentinien und Holland, sportlich sicher hochinteressant. Da die Gruppe aber schon entschieden war, gab es auf dem Rasen nur gebremsten Schaum, auf den Rängen dafür aber Ohrenschmaus. Die Argentinier hatten sich größtenteils in der Ecke rechts vom eigentlichen Gästeblock zusammengefunden und boten 1A-Gesänge, abwechslungsreich, melodisch, laut, alles was das Herz begehrt. Schade nur, daß man den Leuten Streß gemacht hat weil viele nicht auf ihrem richtigen Platz saßen. Die Holländer wurden trotz der größeren Zahl in Grund und Boden gesungen und sie fielen eigentlich nur farblich auf. Bei den folgenden Qualispielen gabs dann sportlich weiter eher Magerkost, aber die Stimmung war trotzdem beeindruckend. Auch hier konnten die Argentinier beim Viertelfinale wieder überzeugen, zwar ohne Diego im Stadion und auch in etwas kleiner Zahl. Ich kann mir schon vorstellen, das man als Vereinsfahrer vielleicht das nicht unbedingt alles gut findet, aber man darf das einfach auch mit einem normalen Ligaspiel nicht vergleichen. Ich muß beim Fußball auch nicht ständig singendes Partyvolk um mich haben, aber zur Abwechslung tut das mal ganz gut. Es hat einfach zum Turnier gepasst und es war vor allem auch interessant, wie sich viel dummes Geschwätz aus dem Vorfeld in Luft aufgelöst hat. Wenn sich jetzt noch das dumme Geschwätz des Welttrainers Jürgen Klopp oder noch besser der ganze Typ in Luft auflösen würde wie die Bärenplage in Garmisch wäre allen geholfen. Aber alle 2-4 Jahre so ein Turnier reicht trotzdem, auch für meinen Geldbeutel......

TM

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Aktualisiert am  
 
20.01.2019
 
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