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Saison 2011-2012

Saison 2011/2012

 

06.05.2012  Karlsruher SC – SGE  1:0 (Wildparkstadion, 26.780 Zuschauer)

Vor kurzem habe ich im Fernsehen ein trauriges Theaterstück gesehen namens „Ready to Rumble“. Da hoppelten ein kleines dickes, untrainiertes Schweinchen und ein böser, großer Wolf mit mächtig langen Armen im gemächlichen Winterschlafmodus umeinander her und hauten sich ab und zu mal eine ins Gesicht. Wobei diese seltenen Szenen dann werbewirksam in Slow-Motion wiederholt wurden. Da sah man dann schwabbelnde Schweine-Backen und spritzenden Schweiß im edlen Detail. Doch gefühlte 99% des Theaterstückes lagen sich die beiden Protagonisten selig und verschwitzt in den Armen und ich glaube sogar, dass der eine oder andere hier und da die Augen in wonniger Erschöpfung geschlossen hatte. Ein zu Herzen gehendes Rührstück, welches noch ergreifender gewesen wäre, hätten beide ihre Rolle im rosa Ballett-Röckchen aufgeführt. Etwas störend der Dritte im Bunde. Ein kleines, nervöses Männchen, das rapunzelmäßig auf der Bühne umherwieselte und verzweifelt bemüht war, die ständigen, liebevollen Umklammerungen der Hauptdarsteller auf ein anständiges und jugendfreies Maß zu reduzieren. Das ganze Rührstück wurde wie üblich im 3-Minuten-Takt durch Werbung unterbrochen, bis endlich nach gefühlter Unendlichkeit das kleine Schweinchen sich dem bösen Wolf in Erschöpfung hingab und wie ein Maikäfer auf dem Boden demütig liegenblieb.

Nun, ähnliches gab es heute im Wildpark zu sehen: 11 dicke und untrainierte Karlsruher, 11 Frankfurter Wölfe und sogar 3 nervöse Männchen mit Pfeife und Fahnen. Unsere Spielweise war ganz klar in der Nähe des Winterschlafmodus zu sehen. Nur gaben sich hier die Wölfe der Erschöpfung hin und das Schweinchen hat es zur Lebensverlängerung geschafft, wenn auch nicht ganz so lange wie wir nun alle schon wissen. Ärgern konnte man sich schon, allerdings sind wir doch mal ganz ehrlich: Wer von uns schon mal richtig gekickt hat der weiß doch wie es läuft. Da wirst du die ganze Zeit auf ein bestimmtes Ziel hin getrimmt, dann erreichst du das frühzeitig und in den restlichen Spielen fehlen dir einfach ein paar Prozent die du einfach brauchst, ein Selbstläufer ist die 2. Liga beileibe nicht, grad wenn der Gegner ums Überleben kämpft. Das hat dann auch überhaupt nix mit fehlendem Charakter zu tun. Egal, eine ordentliche Kulisse hatten wir, viele bunte Lichter und auch wieder Trottel die das Zeug in den Innenraum werfen müssen. Mit dem Schlusspfiff gab’s dann noch eine ganz ungewohnte Choreo von noch ungewohnterer Stelle, die Reitsportabteilung des KSC gab ihre Aufwartung und zog 2 schnurgerade Menschenketten über den Platz. Chapeau für diese großartige koordinative Leistung, das war reif für den nächsten Aufmarsch in Nordkorea. Die Hufeisen und Pferdehaufen verursachten jedoch keine größeren Schäden am Rasen, weil zumindest das Relegationsspiel ja stattfand. Also, es war schön mit euch, auf hoffentlich Nimmerwiedersehen in der 2. Liga, wir sind dann mal wieder weg wo wir hingehören.


23.04.2012  Alemannia Aachen – SGE  0:3 (Tivoli, 27.942 Zuschauer)

Wenn man an die Kaiserstadt Aachen denkt, fallen einem außerhalb des Fußballs und der Alemannia zuerst mal der Kaiser Karl und die Printen ein. Ob Kaiser Karl, der bekannte Aachener Ur-Preisträger schon Printen verzehrt hat, hat sein Schreiber nicht überliefert. Es ist aber anzunehmen, dass es damals schon Printen, wenn auch nicht in den heutigen Luxusausführungen, gegeben hat. Und da er mit seinen Mannen in vielen Feldzügen und Regierungsgeschäften oft monatelang unterwegs war, und die Printen sich hervorragend als Marschverpflegung und Eiserne Rationen eigneten, kann als gesichert gelten, dass die Printen zumindest beim Militär schon verbreitet waren.

Das Problem beim Verzehr dieser braunen Hartholz-Verpflegung waren die schlechten Zähne der damaligen Zeitgenossen, denn Zahnärzte oder Dentisten und neue Beißer auf Krankenschein waren damals völlig unbekannt. Wer mit 30 Jahren noch Zähne hatte, konnte leicht Vorbeißer bei Hofe werden oder wurde auf den Jahrmärkten als Nussknacker ausgestellt. Beim Militär wusste man sich anders zu helfen, denn jeder Mann hatte sein Kupferkesselchen und Wasser und Reisig waren damals noch im Überfluss vorhanden. Und so gingen die Militärs vor: Die Printen in kaltem Wasser aufsetzen,  2 ½ Stunden bei 80 Grad ziehen lassen (nicht kochen!) und die Printen wurden butterzart. Die Printen-Suppe hatte ein ansprechendes Aroma und konnte in den Feldflaschen der Militärs aufbewahrt werden. Außerdem förderte regelmäßiger Verzehr die Verdauung. Viel Später kam ein anderer Kaiser, der Napoleon aus Paris. Dieser Herrscher machte sich über die Printen lustig, da man sie nur mit Hammer und Zange essen könne. Seine Gardisten hatten keine Kupferkesselchen und so erlebte dieser Herr sein Waterloo, während die Printen den Siegeszug um die Welt antraten. Die Alemannia hat das nicht geschafft, was wohl auch an der etwas seltsamen Entstehungsgeschichte liegt. Am 16.12.1900, kamen ein paar Trinker irgendwo in Aachen zu vorgerückter Stunde und nach reichlichem Alkoholgenuss auf die Schnapsidee, einen Fußballverein zu gründen. Unter ihnen: Ulla Schmidt. Gesagt, getan. Sie suchten sich eine Wiese in der Nähe (sie war günstig zu erstehen, da sie von Kartoffelkäfern zerfressen war) und steckten 10 übelriechende obdachlose Säufer und einen schon bestialisch riechenden obdachlosen Säufer in Trikots, die in Anlehnung an die Kartoffelkäfer in schwarz und gelb gehalten waren.

Deren fußballerische Qualität brachte die Truppe auch dorthin wo sie derzeit stehen, nämlich am Rand des Abgrunds. Während unsere Truppe zu Beginn Probleme hatte das Eis zu brechen, so kam Türöffner Idrissou kurz vor der Halbzeit zum Zug und die Feier konnte beginnen. Warum einige dabei nix besseres zu tun haben als zum Gästeblock zu rennen und die Kartoffelkäfer zu provozieren weiß der Geier. Vor über einem Jahr hatte mit der Pokalniederlage in Aachen das ganze Drama seinen Lauf genommen und nach knapp 18 Monaten schließt sich endlich der Kreis. Endlich wieder Bundesliga…


07.04.2012  MSV Duisburg – SGE  2:0 (Wedaustadion, 19.027 Zuschauer)

Duisburg (ruhrdeutsch: Düüsbuirch) ist die Hauptstadt vom Niederrhein, weshalb hier die Kühe am lautesten muhen, besonders in Serm und Mülheim. Duisburg wurde schon im Mittelalter als Refugium für Aussätzige (duisburgum ohn doktor) durch den Waliser Mönch Augyst Thyss. Thyss (Aussprache tüss; gälisch für Horst) gegründet. Er begründete in eklatanter Verkennung des Zölibates die Sippe der Thyssen, auch Düssen genannt, von denen der weibliche Zweig sich südlich in einem später Düsseldorf genannten Weiler niederließ, während der männliche Zweig vor Ort blieb und ansteckend wurde. Das thuissern, heute ein Teil der Stadt, ist mittelhochdeutsch (mhd.) und bedeutet „unbekannte Infektionen übertragen“. Später fusionierte die Stadt mit anliegenden Ghettos wie Ruhrort (nach der gleichnamigen Krankheit), Laar („Laar und Nesselfieber“), Meiderich (von mhd. meide miz, dt. „meide mich“), Hamborn (nach dem Totengräber Hamp Orn benannt) zu der heute bekannten Großstadt mit raschen Abtransportmöglichkeiten für alle sich versehentlich hierhin Verirrenden.

Duisburg ist über seinen Grenzen hinaus als Vorruhestätte für tödlich Erkranktes und fast Gestorbenes bekannt. Dazu kommt, dass die Kadaver mancher Wesen, die sich mit letzter Kraft in dieses Gebiet geschleppt haben, von der Bevölkerung nicht mehr beerdigt oder verwertet werden können. So liegt zum Beispiel das Hüttenwerk, das langsam nach Duisburg-Meiderich gekrochen ist, um dort zu verenden, noch heute dort. Die Bewohner haben erst in den letzten Jahren über den bereits mit Bäumen und Sträuchern überwucherten Kadaver die Bezeichnung Landschaftspark Duisburg Nord gezogen. Ein weiteres fast gestorbenes Wesen, das sich langsam nach Duisburg begibt, ist der große Steinkohleabbauer, im Volksmund auch Zeche genannt. Dieser will noch kurz vor seinem endgültigen Ableben ein großes Bankett unter dem nördlichen Duisburg ausrichten, wobei er alle seine kleinen Freunde (Walzenschrämlader) einladen will. Die hatten eigentlich schon ihre Koffer gepackt, um nach China auszuwandern.

Falls es sich nicht anders vermeiden lässt und man Duisburg besuchen muss, dann sollte man einiges beachten. Man bringe nichts als Grabschmuck mit, Sachen die in Duisburg einfach nur verrotten, gibt es schon genug. Dann sollte man reichlich Kleingeld dabei haben, weil man häufiger danach gefragt wird. Außerdem aufpassen, nicht von einem verrückten Pizzabäcker der italienischen 'Ndrangetha-Mafia erschossen zu werden.  Man sollte sich NIEMALS Richtung Homberg bewegen (man sollte sich lieber gar nicht bewegen). Außerdem sollte man aufpassen, dass man keinen Duisburger Fußballfan darauf anspricht, dass sie momentan ziemlich am Tabellenende stehen, da sie schon seit 20 Jahren die Wahnvorstellung haben, jedes Jahr deutscher Meister zu werden, was sich bis jetzt noch nicht so wirklich bewahrheitet hat... Trotzdem reicht es gelegentlich mal eine etwas überhebliche und normalerweise deutlich bessere Mannschaft in die Schranken zu weisen. Einen großen Schritt Richtung Paradies Bundesliga hätten wir heute machen können aber so richtig funktioniert hatte nichts. Überragender Besuch, fast die komplette Hintertortribüne in unserer Hand aber die Mannschaft spielte als hätte sie sich vorher die Beulenpest geholt. Manchmal ist es vielleicht doch gar nicht so schlecht einfach nur vom Nichts verschluckt zu werden…


26.03.2012  Union Berlin – SGE  0:4 (Alte Försterei, 16.589 Zuschauer)

Eigentlich durfte ich ja gar nicht da sein, aber was ein Glück halt ich mich an so was nicht… Dankenswerterweise hatte Johannes mir vorab schon mal ne Karte mitbesorgt, der Buschfunk meldete die Auswärtssperre ja schon ne Woche früher, so dass sich jeder halbwegs Begabte vorher schon reguläre Tickets sichern konnte. Die Serie muss ja halten… Hier das Protokoll der Operation „Unerkannt im Feindesland“.

18:47
Musste fahren. Infiltration lief aber gut an. Zuerst kurze Suche 2er Mitfahrer in Wetzlar am Bahnhof auf der Riesenbaustelle, hier wird grad alles aufgehübscht für den Hessentag. Wer Wetzlar kennt, aussichtslos… Gab unterwegs gelegentlich laute Proteste meiner Mitfahrer, weil sich die Zentralverriegelung ständig selbst auslöste… klackklack…klackklack…
19:40
Volles Auto, über Erfurt und Leipzig ging’s gut vorwärts. Nähe Leipzig wurde erstmal Geburtstag eines Mitfahrers gefeiert mit lecker Nudelsalat und Frikadellen, blöd nur das einer Vegetarier war, im Nudelsalat war Fleischworscht…
19:56
Waren dann gut gestärkt für den Weg durch Berlin Mitte, weil wir nicht den normalen Weg übern Ring fahren wollten wegen evtl. Polizeikontrollen. Auto an ner U-Bahn deponiert und zuerst mal Richtung Ostbahnhof zum konspirativen Treff mit IM Johannes und seinen Kollegen.
20:20
Alles easy going am Einlass. Hat zwar gedauert, aber einfach nur weil viel los war. Auch heute gibt’s einen Gästeblock mit vielen bekannten Gesichtern…
20:28
Größere Wanderungen im Stadion, bis man sich gefunden hat… war gerade bei unserem 1:0 verdammt laut hier… Hab auch ein paar unserer Trikots gesehen
20:34
Unser Eckblock ist ziemlich voll, irgendwie die gleichen Leute wie im 40er in der Nordwestkurve… Paar sind übern Zaun hinters Tor marschiert Richtung eigentlicher Gästeblock, manche auch durch den nun offenen Zaun, der von den Ordnern wegen Sinnlosigkeit geöffnet wurde. Lautstark unterstützt von den Unionern…
20:45
Sogar der Gästeblock wird jetzt geöffnet, kein Witz… Zumindest die Hälfte davon, sozusagen „Überschwemmungsgebiet“…
20:51
Das sind deutlich mehr als 1000 von uns. Unser Block wurde grad verdammt leer, weil alles „rübergemacht“ ist. Die Mauer muss weg ! Ist weg… Auf jeden Fall ganz großen Respekt für die Unioner !
20:53
Union mit Banner: „Fick dich DFB“, dazu Wechselgesänge wie letzten Freitag bei uns gegen Dresden. Noch ein Banner: „Köln, Hansa und Dresden haben es gezeigt: Gäste lassen sich nicht verbieten“
20:54
Absolut fairer Umgang unter den Fans. Zäune könnte man weglassen…
21:07
Eigentlich machen wir grad wieder viel zu wenig auf dem Platz. Union viel aktiver…
21:12
Gäste aus Frankfurt werden grad offiziell vom Stadionsprecher begrüßt… Scheisse, die haben’s auch gemerkt…
21:31
Sogar die Ordner sind äußerst zuvorkommend. Hab grad eben etwas Gymnastik gemacht wegen Rückenschmerzen und jetzt werde ich alle 5 min gefragt ob´s mir besser geht…
21:32
Und 2 Ordner haben bei unserem Tor eben mitgejubelt…
21:46
Weiteres Banner von Union: „Wenn Argumente fehlen kommt meist ein Verbot heraus“
21:59
Das war ja dann doch entspannt… werden uns gleich auf den Rückweg machen in der Hoffnung das ich mein Auto wiederfinde… Mit viel klackklack dann wieder zurück, Proteste wird’s jetzt keine geben, sonst gibt’s Auswärtsverbot bei mit. Ich hab Argumente dafür… Fresse dahinne !


11.03.2012  Hansa Rostock – SGE  1:5 (Ostseestadion, 13.300 Zuschauer)

Hansa-Pils ist eine Biermarke, die sich vor einigen Jahren durch besonders faden Geschmack und unansprechende Flaschenetiketten eine große Trinkerschaft sichern konnte. Vornehmlich geschah diese Markterweiterung im sogenannten "Ich sitz hinterm Pennymarkt und trink Dosenbier"-Bereich. Kennzeichen der Marke war bis vor 2 Jahren ein auf dem Etikett dargestelltes Schiff, das dem Konsumenten ein Gefühl der Freiheit vermitteln sollte. Neuerdings wurde die dargestellte Galeone durch ein sinkendes Kajak ersetzt und das Etikett wandelte vom Aufkleber zum Abziehbildchen. Welche Art von Gefühl dem Käufer hier vermittelt werden soll, ist unklar. Das Hansa Pils wurde nach seinem Entdecker benannt, Hans A. Snah. Hansa könnte genauso gut anders heißen, aber allein der Name macht deutlich, wie viel man von dem Zeug schon getrunken haben muss, um noch mehr zu kaufen.
Nachdem Snah um 1653 zuerst Gerste und Hefe gemischt hatte, da er ein Medikament gegen Heuschnupfen suchte, und dies über einige Wochen stehengelassen hatte, war die Grundlage für das erste Hansa geboren. Nach 130 blühenden Jahren der Großvermarktung entschloss man sich schließlich, dem ganzen Wasser beizumengen, was das Trinken erheblich einfacher machte. Im Jahre 1970 wurde Hansa dann von der damaligen DDR aufgekauft, und die grundlegende Hansa-Brauformel wurde stark verändert. Seitdem herrschen viele Gerüchte um die berühmte Zauberformel.

Aus ehemaligen Stasi-Akten sind zwei Methoden der Zubereitung bekannt. Es werden 2 Liter Spülmittel mit 3 Litern Wasser vermengt. Dieser Mischung wird dann mit einem Soda-Stream CO2 zugeführt um es geschmacklich dem IQ des Hartz 4-Empfängers anzupassen. Die Zweite: Es besteht aus den chemischen Stoffen H (Wasserstoff), Ar (Argon), N (Stickstoff) und S (Schwefel). Wenn diese Zutaten in der richtigen Reihenfolge vermischt werden, ergibt sich folgende Formel: H Ar N S Ar. Es wird vermutet, dass diese Formel verwendet wurde, nachdem man das Verhalten eines betrunkenen Hansatrinkers erforscht hatte, der den Namen seiner Lieblingsbiermarke auszusprechen versucht hatte. Hansa Pils überzeugt durch rein gar nichts und passt sich daher perfekt der Struktur eines Landes wie Bayern an. Dort hat man allerdings schon andere Getränke, die zu größerer Gewalttoleranz und schlechtem Atem führen, sodass sich Hansa entgegen allen Erwartungen dort noch nicht auf dem Markt durchsetzen konnte. Große Anerkennung jedoch erreichte Hansa in Ländern wie NRW oder dem Rheinland, besonders in Gegenden mit hoher Pennymarkt- und Plus-Dichte. 1972 kamen erstmals Gerüchte auf, Hansa-Pils könnte neuer Hauptsponsor für den damals unbekannten DDR-Verein 1. FC Rostock werden. Der Vorstand wehrte sich damals immens gegen die Vermutungen und bestritt jedwede Verknüpfung. Als der Verein zwei Jahre später in die Oberliga aufstieg, wurde er in Hansa Rostock umbenannt und die Biermarke wurde neuer Geldgeber. Dort schloss sich der Kreis weil das Bier mit dem faden Geschmack sein Equivalent im Fußball gefunden hatte. Auffällig wurde der Verein bisher nur im Mai 92, als man einer zerstrittenen Truppe von Zirkusfußballern die Meisterschaft versaute und trotzdem abgestiegen ist.

Was soll man sagen, fade war die Leistung der Rostocker, selbst unsere Amateure hätten das Spiel heute locker gewonnen. Auch wenn am Anfang zumindest Bemühen zu erkennen war, so konnten die bemitleidenswerten Ostseekicker unserem Tempo und Spielfreude rein gar nix entgegensetzen. Schee war’s, darauf ein Paderborner !


26.02.2012  SC Paderborn – SGE  4:2 (UFO an der Autobahn, 15.000 Zuschauer)

Live-Konzerte, Osterlauf-Song, Zauberer, Tanz- und Sportvorführungen. Das Rahmenprogramm zum Paderborner Osterlauf im Osterpark konnte sich auch in diesem Jahr sehen und hören lassen. Der Start des Osterlaufs war auch gleichzeitig der Beginn eines interessanten Rahmenprogramms für Zuschauer und Begleitpersonen der Sportler. Wer gerne feiern wollte, Fan von guter rockiger Musik ist oder Sportvorführungen der Extraklasse schätzt, war im Osterpark genau richtig. Moderator Elmar hatte zahlreiche illustre Gäste bestellt, die auf der großen Bühne mit ihren Live-Auftritten für Furore sorgten. Und das kam an.

Höhepunkte des Osterparks waren sicherlich die Live-Auftritte zweier Bands. Dem Osterlaufpublikum bereits bekannt durch den eigens für diese Sportveranstaltung komponierten Song war die Paderborner Nachwuchsband „Who on Earth“. „Break free“ heißt der Song, der in diesem Jahr bei den Läufern für den richtigen Lauferfolg gesorgt hat. Auf der Bühne im Osterpark durfte der Song natürlich ebenfalls nicht fehlen. Ein weiteres musikalisches Highlight bot die Girlband Casey Ace. Christine, Annette und Karolina haben einmal mehr gezeigt, dass sie die Bühne rocken können. Ihr zeitgemäßer Dancepop besticht neben seiner Eingängigkeit vor allem durch die perfekt choreographierte Performance. Der älteste Straßenlauf Deutschlands begeisterte Karsamstag erneut als hochkarätiges Sportevent Spitzen- und Breitensportler gleichermaßen. Ein hervorragender Läuferservice und ein tolles Rahmenprogramm lockten nicht nur Athleten, sondern auch Familien und begeisterungsfähige Zuschauer in großer Zahl an die Strecke.

Wer z. B. eine sportliche Betätigung sucht, bei der Gelenke und Kreislauf weniger belastet werden als beim Joggen oder Laufen der motivierten Paderborner, wer eine Aktivität zwischen Spazieren gehen und Joggen sucht, der ist beim Walking bestens aufgehoben. Und genauso sahen es auch die 11 Walker aus der Frankfurter Metropole die am Sonntag um 13:30 die Strecke im Stadion in Angriff nahmen. Auch bei diesem Wettbewerb gab es einen Teilnehmerzuwachs zum Vorjahr. Und nach knapp 20 Minuten war dann auch schon alles „gewalked“. Die joggenden Paderborner lagen deutlich in Führung auf dem heimischen Geläuf, auch der kurze Zwischenspurt half den walkenden Frankfurtern nichts wenn in der restlichen Zeit die Motivation nicht stimmt. Nach 90 Minuten war es dann soweit, da passierten die Paderborner Teilnehmer die Ziellinie und konnten ihre Osterlaufmedaillen und 3 Punkte in Empfang nehmen. Glücklich und zufrieden erreichten auch später Pirmin, Benny und Alex das Ziel. „Begeistert hat uns vor allem die tolle Atmosphäre an der Laufstrecke. Vielleicht kommen wir nächstes Jahr wieder !“


13.02.2012  Fortuna Düsseldorf – SGE  1:1 (Rheinstadion, 41.213 Zuschauer)

Während der vorherigen Frauenfußball-WM gab es eine Initiative um den deutschen Spielerinnen Mut für den weiteren Verlauf zu machen. Die deutsche Fußball-Antinationalmannschaft (kurz FAN) wurde ins Leben gerufen. Sie sollten eine Männernationalmannschaft sehen, die ein schlechteres spielerisches Niveau hatte als sie selbst, was eindrucksvoll gelang, die Frauen wurden Weltmeister… Dies die ausgewählten Spieler:
Torwart: Dirk Heinen ist der etatmäßige Torhüter, allerdings hat er namhafte Konkurrenz. Unter anderem versuchen der ca. 75 Jahre alte Immer noch-Profi Hansjörg Butt und 1,67-Torwart Christian Fiedler, an den Posten zu kommen. Jedoch sind beide bislang Heinen eindeutig unterlegen, immerhin hat dieser schon bei so ziemlich jeder unterdurchschnittlichen deutschen Mannschaft gespielt. Abwehr:  Andreas Schmidt - Schmidt ist die perfekte Besetzung als linker Verteidiger, da er eigentlich rechter Verteidiger ist. Sein großer Trumpf ist seine große Erfahrung in der zweiten Mannschaft von Hertha BSC, wo er 15 seiner 17 Profijahre spielte.
Maik Franz - Um Klarheit zu schaffen, wurde Franz 2008 zum ersten mal einberufen. Sonst weiß nämlich nie jemand, wo er spielt, da er seine Vereine öfter wechselt als seine Socken (was nicht unbedingt für seine Socken spricht).
Martin Meichelbeck - Er ist Freistoßschütze der deutschen Mannschaft. Er trifft zwar eher selten das Tor, dafür aber meistens einen Zuschauer mit voller Wucht am Kopf, dieser muss darauf behandelt werden, das Spiel muss unterbrochen werden und die konditionsschwache Mannschaft kann sich vom Seitenstechen erholen.
Markus Schuler - Schuler ist der torgefährlichste Spieler im ganzen Team. Er qualifizierte sich mit unfassbaren 0 Toren in 182 Bundesligaspielen und schier unglaublichen weiteren 0 Toren in 210 Zweitligaspielen für den Job als Rechtsverteidiger.
Mittelfeld: Christoph Dabrowski - Dabrowski ist mit ca. 2 Meter 47 selbstverständlich mal Basketballer gewesen, ging aber zum Fußball als er in einem Spiel 4 Spieler der gegnerischen Mannschaft am Kopf verletzte, als er unverhofft eine Erektion bekam. Wie man Fußball spielt, weiß er jedoch bis heute nicht, somit ist er die Idealbesetzung für den Nebenmann vom überragenden...
Rüdiger Kauf - Kauf ist zweifellos der wertvollste Spieler in der Mannschaft. Er kann ungefähr so gut Fußball spielen, wie ein Kindergartenkind mit Windpocken, das im Rollstuhl sitzt. Kauf ist somit Dreh-und-Angelpunkt der gegnerischen Mannschaft und für diese somit unverzichtbar.
Rene Rydlewicz - Rydlewicz hält es jetzt seit einigen Jahren bei Hansa Rostock aus. Allein aufgrund dieser Tatsache ist er gesetzter Stammspieler. Weitere Argumente sind, dass Rydlewicz auch schon bei Vereinen wie Arminia Bielefeld, 1860 München oder Energie Cottbus "gespielt" und mittlerweile seine Karriere beendet hat.
Tobias Willi - Willi wurde vom SC Freiburg aus den damaligen georgischen Spielern Kobiashwilli, Tskitishwilli und Khizaneishwilli geklont. Das Problem war, dass alle dieser Spieler so schlecht waren, wie man ihre Namen aussprechen konnte. Außerdem wird er von der georgischen Nationalmannschaft heiß umworben, da er super in das Namenschema passt.
Sturm: Markus Daun - Hat einen entscheidenden Plusfaktor: Ist eigentlich immer verletzt, in diesem Zustand ist Daun für die Mannschaft nicht zu ersetzen. In einem Fußballspiel verbringt Daun 70 Minuten damit, theatralisch die Seitenlinie entlangzuhumpeln und beim Trainer vehement seine Auswechslung fordert. Meistens wird er in der 70. Minute ausgewechselt.
Benjamin Auer - Es wird gesagt, dass das Abseits nur wegen Benjamin Auer erfunden wurde. Auer steht 95% eines Spiels im Abseits, die restlichen 5% ergeben sich bei Eckbällen, wenn sich ein Gegenspieler an den Pfosten stellt. Nebenbei hat Auer schon bei fast jedem Bundesligaverein gespielt, der in den letzten 5 Jahren abgestiegen ist.
Ersatzspieler - Viele weitere weit unterdurchschnittliche Spieler machen sich derzeit Hoffnungen auf einen Platz in der Startelf. Im Sturm war neben Daun auch lange Zeit Sascha Rösler gesetzt, als dieser jedoch gelegentlich aus Versehen ein Tor erzielte, kam er nicht mehr in Frage. Außerdem konnte er sein Nichtkönnen auf oft durch unentwegtes Lamentieren überspielen, was im Vorfeld unseres Spieles von Armin Veh auch thematisiert wurde.

Ob das so klug war sei mal dahingestellt, aber zumindest war es ehrlich. Und wie sollte es auch anders sein, dieser Anti-Fußballer war verantwortlich für den unverdienten Ausgleich, nach einer Top-Leistung ging es nur mit einem Punkt wieder in die Heimat. Der Gästebereich beim heutigen Spiel war gut gefüllt, die Frage ist nur wie lange noch. Nach der elenden Zündelei wird uns dieses Mal ganz sicher eine Auswärtssperre treffen…


19.12.2011  FC St. Pauli – SGE  2:0 (Millerntor, 24.487 Zuschauer)

Erich von Däniken ist - tja, was soll man sagen, also... Ägyptologe? Weltenbummler? Ufologe? Einfach dreist? Aber, meine Freunde, es geht hier ja nicht um Haarspalterei, nein, Sie werden schon sehen, manchmal muss man auch ein bisschen über seine engen Grenzen hinaus denken können. Vor ein paar Jahren hatte Erich von Däniken mal eine Sendung auf RTL, die geben ja in Hoffnung auf gute Quoten jeder Bratwurst eine Sendung, in der ging es um die immergleiche Däniken-Super-These, die er auch in all seinen mit knallbuntem Covern und Hetztiteln verpackten Büchern durch die Konspirationsmühle dreht: Wir, also die Menschen ganz allgemein, alle, auch du und ich, wir stammen also vom Außerirdischen ab. Das hätte mal jemand zur Zeit der Kreuzzüge sagen sollen: Zack, kurzer Prozess. Däniken ist da toleranter. Ein sehr offener Mensch, muss man wissen. Und irgendwie auch auf einer Art Kreuzzug. Mission, die Ungläubigen zu bekehren. Nun wirkt Däniken zwar wie ein verkappter Wanderprediger, gibt sich aber einen wissenschaftlichen Anstrich, in dem er die Thesen anerkannter Wissenschaftler uminterpretiert, neu deutet oder mit seinen ganz eigenen Methoden ad absurdum führt. Seine Außerirdischen sind natürlich keine lahmen Meteoritenanhalter in Mikrobenform, nein, viel spektakulärer, unglaublicher, unfassbarer, aber, das sehen Sie ja selbst, meine Damen und Herren, doch nicht von der Hand weisbar: Handfeste Allbesucher mit allem pi pa po: Helm, Telleraugen, Raumanzug. Um diese gewagte, aber doch beweisbare!, Aussage zu untermauern, reist Däniken pausenlos um die Welt, findet verbotene Räume in Aztekentempeln, fliegt riesenhafte, nur aus der Luft zu erkennende Zeichnungen in Perus Hochebenen ab (Wofür machen die Zeichnungen, die man nur aus der Luft erkennen kann? Waren die bekloppt?) und schickt Roboterkameras durch längst vergessene Gänge der Cheops-Pyramide (Wozu, in Herrgottsnamen, bauen die einen Gang und machen ihn dann wieder zu? Damit sich ne Seele in diesem sogenannten Seelengang den Kopp stößt?).

Was er dabei findet ist, ohne falsche Bescheidenheit, ganz einfach: eins der größten Rätsel der Welt. Größer ist nur die Leistung unserer Truppe heute. Was war das ? Wir kriegen die Tabellenführung auf dem Präsentierteller, können entspannt in die Pause gehen, und dann ? Nothing. Einige pfeifen auf dem letzten Loch, da kommt die Pause ganz dringend, aber das eine Spiel hätte es ruhig noch sein dürfen. Nun denn, die Relegation kann ja auch ganz spannend sein…


26.11.2011  1860 München – SGE  2:1 (Fröttmaning, 30.660 Zuschauer)

Einseitig verlief das 2.Ligaspiel 1860 gegen die Eintracht am Samstag in der Bezirkssportanlage Fröttmaning. Fußball spielten über weite Strecken nur die Frankfurter, während sich die 60er auf das Schießen von Toren konzentrierten. Auch jenes für die Eintracht steuerte 1860 nach einem Schnitzer fast selbst bei. Mit der grandiosen Leistung gegen das Top-Team aus München stellten Armin Vehs Mannen wieder eindrücklich unter Beweis, dass die Unentschieden der laufenden Saison gegen die ganzen schwachen Gegner nicht sein mussten und von der Papierform her müsste die Eintracht an sich für die neue Bundesliga-Saison nächstes Jahr fix qualifiziert sein.

„Wir waren über 75 Minuten die bessere Mannschaft“, resümiert Armin Veh unmittelbar nach dem Spiel. „Die knappe Niederlage geht also in Ordnung, weil die 60er sowieso immer ein bis zwei Glückstore erzielen. Die technische Klasse haben wir aber. Was uns noch fehlt, ist ein Knipser wie früher Jan Furtok“, erklärt Veh. Man habe in der zweiten Halbzeit versucht, die zwei Tore Vorsprung zu erarbeiten, die man braucht, um gegen die 60er mit ihren obligatorischen Glückstreffern zu gewinnen. Das sei letztlich nicht gelungen, obwohl man weiterhin den immer wieder vor dem Münchner Gehäuse frei stehenden Benny Köhler angespielt habe. Dem gelang aber kein Tor und damit war die unglückliche Niederlage besiegelt. „Wir sind alle über lange Zeit die Besten in dieser Liga gewesen und noch zu jung für diese ständigen Demütigungen durch untalentierte Mitbewerber“, erklärte der Frankfurter gegenüber den Medienvertretern.

Nun denn, 1. Niederlage der Saison, musste ja irgendwann kommen. Wieder mal das einzig störende an einem genialen Wochenende, das Freitag begann, vor dem Spiel mit einem leckeren Weißwurst-Frühstück beim geschätzten Fanclubkollegen Klaus Schaaff weiterging und nach dem Spiel mit einem gepflegten Umtrunk am Kiosk des Busbahnhofes am Stadion fortgesetzt wurde. Als irgendwann mal der Aufruf kam auf den Weihnachtsmarkt zu marschieren kamen sofort Proteste: „warum, ist doch schön hier. Wir trinken noch einen“. Weiter ging es in einer urigen Münchner Kneipe um dann am späteren Abend einigermaßen angeschossen noch Basketball zu schauen. Danke noch mal an alle Beteiligten für eine Menge Spaß !!


07.11.2011  Wismut Aue – SGE  1:2 (Erzgebirgsstadion, 8.600 Zuschauer)

Grauzonen überall. Zum Beispiel das Internet: Ist das nun Fluch oder Segen? Denn das Internet verursacht  (wie ich kürzlich in der Zeitung las) soviel CO2-Ausstoß wie der gesamte Flugverkehr. Sollte man das Internet also besser meiden? Aber dann könnt Ihr ja auch diesen Text hier nicht lesen. Und was ist mit den ganzen Errungenschaften, die das Web so mit sich gebracht hat? Vom bequemen Einkaufen vom Sofa aus über den wissenschaftlichen Austausch bis zu ganz speziellen Kontaktbörsen für 1,93 m große südwestnamibische Hobby-Fischzüchter ohne Abitur. Oder sollte man sich generell entscheiden, ob man fliegt oder surft? Beides wäre wohl verantwortungslos. Oder nicht? Ebenfalls in der Zeitung las ich, dass man möglichst viel Sex haben sollte. Dies sorge statistisch für ein langes Leben. In derselben Zeitung stand jedoch auch, dass Japaner die höchste Lebenserwartung hätten, aber auch den wenigsten Sex. Also was soll man jetzt glauben und wie soll man sich verhalten? Viel Sex oder wenig oder am besten nur noch Sex mit Japanern? Und wo lerne ich jetzt auf die Schnelle eine Japanerin kennen?

Auch Handys sind zurzeit wieder stark in der Diskussion, seitdem sie von der WHO auf die Liste der potenziellen Krebserreger gesetzt wurden. Man könne nicht ausschließen, dass häufiges Handy-Telefonieren zu Hirntumoren führe. Müssen wir also bald alle unsere geliebten Handys wegwerfen? Dabei hatte ich gerade erst ein Smartphone erworben, weil ja z.B. Apple sowieso erst dann Ruhe gibt, wenn wirklich jeder Erdenbürger mindestens ein iPhone sein eigen nennt. Denkbar wären natürlich auch Aufkleber auf den Handys wie die auf den Zigarettenpackungen: „VORSICHT! Häufiges Telefonieren mit dem Handy kann zu Gehirntumoren führen! Rufen Sie also nicht wegen jedem Scheiß an!“ oder vielleicht auch Tumorbilder wie in manch anderen Ländern. Und während ich noch all diesen Gedanken nachhing war ich heute mal so richtig froh so ein Teil zu besitzen weil das durchaus auch bei geistiger Umnachtung helfen kann und somit sogar einen medizinischen Zweck erfüllen kann.

Als groundhoppender Eintracht-Fan in der 2. Liga sind momentan Urlaubstage knapp und so sollte es mit dem Bus nach Aue gehen um am nächsten Tag den Arbeitgeber direkt mit Anwesenheit beglücken zu können. Soweit der Plan, der 1. Rückflug am Montag morgen ist meiner und um 12 Uhr soll der Geiselgangster-Bus am Bahnhof Richtung Erzgebirge gehen. Passt. Am Flughafen Birmingham noch mal kurz die Zugverbindungen vom Frankfurter Airport nach Hause und wieder zum Hauptbahnhof gecheckt und festgestellt das die Zeit gar nicht reicht um dort die Lumpen zu entsorgen und die Aue-Tickets einzupacken. Mir dem modernen Handy wurde dann mitten in der Nacht die Mutter aus dem Bett geklingelt, die sich natürlich völlig selbstlos (Ironie, ist klar…) bereit erklärt hatte mir mit den Tickets entgegenzukommen.  Die Busfahrt war dann relativ lustig, die traditionelle Tombola mit Tankard-Gerre als Losfee top und rechtzeitig waren alle im Stadion um noch genügend vom sensationellen Catering vor Ort zu naschen. Aber auch hier gab’s genügend Grauzonen wegen der Nebelsuppe auf dem Platz und dem Gekicke unserer Buben. Zwar verdient gewonnen, aber spielerisch lässt man sich immer mehr auf das miese Niveau der Liga herunterziehen, das geht nicht immer gut. Für heute reichts aber, jetzt zählt nur noch die Grauzone meiner Kaffeetasse auf meinem Schreibtisch morgen früh…


30.10.2011  FC Ingolstadt – SGE  1:1 (Audi-Sportpark, 9.843 Zuschauer)

Ich schreibe seit ich denken kann Spielberichte, Erzählungen aus einem unerfüllten Eintracht-Leben, und das macht auch Spaß, doch leider gehört zu jedem Autor auch immer eine mehr oder weniger große Leserschaft, die bei mir leider bisher nicht vorhanden ist. Und so drängt sich mir nun die Frage auf: Wie werde ich Bestsellerautor?

Zur Klärung dieser Frage werfe ich öfter mal einen Blick in die sogenannten Book-Charts, wie man heute wohl sagt, muss aber leider feststellen, dass mir elementare Grundvoraussetzungen fehlen. Ich bin weder ein alleinerziehender Sozialhilfeempfänger mit einer Vorliebe für fantastische Kinderbücher, noch Fernsehhistoriker mit dem Anspruch, die Zeitgeschichte mit Büchern über Hitlers Zahnarzt zu illustrieren, sondern leider nur ein Normalbürger Anfang vierzig ohne besondere Lebenserfahrung und ohne Ideen, auf die die Welt seit Jahren sehnsüchtig gewartet hat. Doch kurz bevor ich schon ganz aufgeben will, kommt mir die rettende Idee: Ich werde Popliterat! Dazu brauche ich keinerlei besondere Qualifikation und muss nicht einmal etwas zu sagen haben, kann aber trotzdem ein Schweinegeld verdienen, eventuell sogar eine eigene Fernsehshow, die einzig und allein der Politur meines Egos dient, angeboten bekommen und kann mich dann herrlich arrogant der Öffentlichkeit präsentieren. Ein einfaches, aber wirksames Konzept. Zunächst werde ich einen nichtssagenden Roman über mein verkorkstes Privatleben veröffentlichen, in dem ich mich über zweihundert Seiten lang selbst bemitleide und so auch noch die Kosten für einen Therapeuten spare, und in den folgenden Jahren lasse ich zuerst alle meine bisher geschriebenen Texte neu verlegen und mich in jede noch so billige Fernsehshow einladen, um mir dort mit überheblichen Hetzreden gegen all und jeden einen Namen zu machen. Vielleicht aber auch der Spielbericht über das heutige Spiel, denn ein Therapeut alleine würde da wohl nicht reichen. Möglicherweise wird das zwar nicht jugendfrei, aber das muss ich in Kauf nehmen. Es ist einfach ein Elend gegen welche Rumpelfüßler man in dieser Liga antreten muss und wenn es dumm läuft und man einen schlechten Tag erwischt dann geht das auch noch schief. Mit etwas Glück konnten wir uns zum Unentschieden würgen in einer noch nie dagewesenen Nachspielzeit. Einfach nur weg hier…

Und wenn dann die Karriere ins Stocken gerät, werde ich einige schlechte, aber dafür um so bissigere Satiren über öffentliche Personen (auf den Text über manch einen unserer „Welt“-Fußballer freue ich mich jetzt schon) verfassen, denn das kommt bekanntlich immer an. Oh, mir wird gerade bewusst, dass ich den Grundstein für meinen Erfolg gerade gelegt habe. So schwer kann das also nicht sein...


14.10.2011 VfL Bochum – SGE  0:2 (Ruhrstadion, 20.132 Zuschauer)

Liebe Gesundheitsexperten: wenn wir wirklich gesund leben wollten, dann würden wir mit Sicherheit nicht grillen. Denn dass rohes, fettiges Fleisch über offener Glut mit diversen Rähmchen Pils nicht gerade gesund ist, konnten wir uns auch so denken. Also nervt uns nicht mir euren dämlichen Tipps, ihr Foliengriller. Die Krönung ist dann immer noch der Hinweis: Fisch muss in der Alufolie gegrillt werden, weil er sonst auseinander fällt! Na und? Soll er doch! welcher normale Mensch grillt denn bitte schön Fisch? Fisch gehört ins Wasser und nicht auf den Grill, schon gar nicht in unseren Garten. Da höchstens in den Teich. Nein, Schweine müssen auf den Grill. In allen Formen und Variationen, als Steaks, Schwenker, Filetspieße (hmmmmm) und Koteletts. Und Würstchen: rote und weiße. Notfalls auch alles vom Rind. Sollte irgendein Öko eine Tofuwurst auf das Allerheiligste geschmuggelt haben: Den Grill sofort wegwerfen, er ist quasi entweiht und für immer unbrauchbar gemacht. Und dann folgt der knifflige Teil: wenden und drehen, vom einen Teil des Grills zum anderen legen, bis das Fleisch nach rund 20 Minuten schön durch ist und eine angenehm knusprige Kruste bekommt. In dieser Phase darf der Grillmeister nicht gestört und beeinflusst werden, genau wie die Busfahrer mit denen man ja auch nicht während der Fahrt reden sollte. Und seien wir doch mal ehrlich! Was ist verantwortungsvoller, eine Busladung krakeelender Schulkinder oder ein Grill voller Fleisch?! Wahre Griller lassen sich in dieser Schlussphase, in dieser quasi-autistischen Selbstbezogenheit durch nichts aus der Ruhe bringen. Und ihre Arbeit sollte dementsprechend gewürdigt werden.  Je später der Abend - beim berüchtigten Mitternachtsgrillen: "Ich leg noch wat drauf!" - kann die Konzentration schon mal gestört sein, sodass gelegentliche Ausfall, bzw. Durchfallerscheinungen (durch den Rost) vorkommen können. Profis greifen deshalb unauffällig zur Flasche Bier, spülen die Asche ab und schieben alle Schuld auf den Metzger, wenn es den Gästen zwischen den Zähnen knirschen sollte.

Man kann sich es natürlich auch einfach machen und begibt sich in die Hände von szenekundigen Fachkräften, die tagtäglich mit Fleisch zu tun und quasi gewerbsmäßig Fleischlappen auf den Grill legen. Gerne auch zu Leuten mit Migrationshintergrund was aufgrund geheimnisvoller Rezepte sehr oft zu noch größerem Gaumengenuss führt. Eigentlich hatte ich mich hier mehr auf den Gaumengenuss gefreut als auf das Spiel. Direkt in Stadionnähe beim Griechen mit entsprechenden Portionen, oberlecker. Als der Kollege dann meinte das das Spiel wegen einer Bombendrohung später anfängt vermuteten wir zwar zuerst eine etwas seltsame Geschäftstüchtigkeit um uns länger in dem Laden zu halten, aber von unabhängiger Seite wurde das bestätigt. Nun denn, dann halt noch nen Ouzo und später erst ins Stadion wo es heute erneut nen lockeren Sieg gab, ungefährdet dazu. So kann die Saison gerne weitergehen, aber irgendwann möchte ich doch wieder eins obendrüber spielen, Griechen gibt’s überall.


26.09.2011 Dynamo Dresden – SGE  1:4 (Glücksgas-Stadion, 28.976 Zuschauer)

Ich sollte vorab sagen, dass ich Donald-Duck-Fan bin und dies schrieb, als ich mal wieder sauer darüber war, was man in den letzten anderthalb Jahrzehnten aus meinem geliebten Entenhausen machte. Willig gestehe ich: Letzten Dienstag, nach der Lektüre einschlägiger Literatur, welche die Geschicke und Missgeschicke des berühmtesten Entenhausener Bürgers nachzeichnete, lud ich mein fiktives Comic-Gewehr und erledigte besagten Donald Duck mit nur einer Patrone - oder haben Sie schon einmal gesehen, dass John Wayne oder Harrison Ford mehr als einen Schuss pro Bösewicht benötigten? In lustigen Sprechblasen-Seufzern hauchte Donald sein zweidimensionales Leben aus. Zwei Stunden später klickten die Handschellen: Ausgerechnet Micky Maus, dieser streberhafte Naseweis, hatte mich überführt. Ich ergab mich in mein Schicksal. Und so sitze ich denn hier, versuche, etwas Sympathie für meine blutige Tat zu erheischen, und scheitere in eben diesem Bemühen.

Ach, welch ein Held war er doch dereinst gewesen! Und was war aus ihm geworden. Längst hatten sie der Vergangenheit angehört, seine ewigen Kämpfe um die nackte Entenhaut. Was hatte ich nicht um ihn gebangt, wenn sein skrupelloser Onkel Dagobert ihn mit unredlichen Mitteln in seine Dienste zwang! Welch atemlose Spannung lag in seinen tragischen Versuchen, sich seiner Gläubiger zu entledigen! Niemals gelang es ihm, das Joch der Sklaverei abzuschütteln, welches sich in nüchternen Schuldscheinen manifestierte. Man gönnte Donald nicht einmal dessen einzige Liebe: Daisy. War nicht von Anfang an klar gewesen, dass es Gustavs erklärtes Ziel war, Donald zu demütigen? Und wie oft haderte er nicht nur mit seinem Schicksal und seinen bösen Schatten, nein, nicht genug damit, wie oft stellten sich seinen eigenen, halbwüchsigen Neffen gegen ihn, anstatt ihn tatkräftig zu unterstützen! Ach, wie herrlich anzuschauen waren diese niemals endenden Grabenkämpfe, diese furiosen Gleichnisse menschlicher Dummheit, diese Metaphern für die existenzielle Ausweglosigkeit unseren Daseins! Halt, ich höre Schritte. Micky Maus in Begleitung von Kommissar Hunter. Kommt nur, kommt - der Comic-Tod erwartet euch in Form meiner spitzen Zunge. Gestählt in Wut und ohnmächtigem Zorn. Ich werde euch zu Tode verachten. Seht euch vor, ihr aufgeblähten Figürchen! Eure nichtssagenden Sprechblasen werde ich in eure Mäuler stopfen, auf dass ihr daran verendet, an eurem eigenen Blabla. Welch´ Ironie! Und dann mache ich weiter - ich bin nämlich unersättlich in meiner Rachebegierde. Ich gedenke, mich eines gewissen Herrn Bugs Bunny anzunehmen.

Vorher werde ich aber noch hier in dieser Stadt aufräumen. An jeder Straßenecke warten blutrünstige Monster in gelbschwarz mit abgebrochenen Glasflaschen und trachten und nach dem Leben. Deswegen ging’s auch nicht in den offiziellen Bussen zum Stadion und wir schlugen und durchs Unterholz zum Eingang. Nachdem der lockere Sieg eingetütet war konnten wir den Gegner erneut verwirren und folgten unerkannt den Garden von Kommissar Hunter bis die blutrünstigen Monster ihren Spaß verloren hatten und in die Nacht entschwanden. Mensch Leute, was für ein Unsinn… Hier geht’s um Fußball ! Lebt euren Scheiß Kinderkram mit diesen Räuber- und Gendarm-Spielen aus wo ihr wollt, aber nicht im Stadion. Im Wald oder wegen mir auch in Entenhausen.


10.09.2011 Energie Cottbus – SGE  3:3 (Stadion der Freundschaft, 13.520 Zuschauer)

Owei, was hat das Formen angenommen… Was mit einem Satz im einem Spielbericht angefangen hat elektrisiert mittlerweile die ganze Szene. Ganz Hopper-Deutschland erwartet das Klobasa-Duell, der „Thrilla in Manila“ ist lauwarme Vergangenheit, die Zukunft heißt „Möge die Worscht mit euch sein“ beim Clash der Frankfurter Titanen. Jedes Mal wenn der Frankfurter Tross Richtung Osten zieht erwartet man den Höhepunkt des Jahres zu dem sich mittlerweile einige andere Vereine dazugesellen wollen. Leider haben die Spielplangestalter vom Todesstern in der Otto-Fleck-Schneise in bester Darth-Vader-Manier alles bisher torpediert und unsere Ost-Duelle so ungünstig gelegt das kein Termin zustande gekommen ist. So muss die Szene weiterhin nägelkauend über diesem Heft oder den zahlreichen Internet-Foren schwitzen und auf den D-Day warten. Die Grillmeister Tschechiens können noch durchatmen…

Cottbus wäre so ein Termin gewesen… Leider ließ sich das aus den verschiedensten Gründen an dem Wochenende dort nicht organisieren, so dass es mit Thor alleine auf Tour ging. Zu unchristlicher Zeit ging es gegen halb6 in Königstein los. Während noch die letzten der Nacht über die Straße torkelten stand eine verlassene Gestalt am Eingang zur Shell und begehrte Einlass und dann ging’s direkt auf die Bahn. Die Fahrt war trotz kurzzeitiger Übelkeitsattacken wegen fehlendem Essen und dem Dixi-Klo auf einem Thüringer Rastplatz ganz entspannt. Bis kurz vor Cottbus. Auf dem Weg durch die brandenburgische Steppe taucht kurz vor Cottbus ein Ausfahrtsschild auf mit dem Hinweis auf einen Ort namens „Bronkow“. Das kann kein Zufall sein. Wer sich das hat einfallen lassen, der spielt die ganz große Karte das Duell anzuheizen. Bronkos Manager, der Schrittzähler ? Wer weiß, ich empfand es auf jeden Fall als pure Provokation.

Mit Adrenalin wurden die letzten Meter zum Stadion absolviert und dieses Adrenalin hat unserer Truppe in der 1. Hälfte komplett gefehlt. Unfassbar was da auf dem Platz stand gegen eine biedere Mannschaft aus Cottbus, die sich kurzfristig noch mit unserem Grillkönig Fernet-Fenin verstärkt (?) hat. In der 2. Hälfte volles Risiko, mit so viel Offensivkräften auf dem Platz wie in 5 Funkelspielen zusammen geht die Sache grad noch mal gut. So wie wir da gespielt haben schlägt uns so schnell keiner, aber ich befürchte dass man das nicht jede Woche zu sehen bekommt… Nun denn, Mund abputzen, die Zugfahrer konnten mit ihrem Viehtransport mit Partywagen und Notbremseneinsatz wieder zurück nach Hessen und für uns hieß es wieder zurück auf die Bahn zum Trainingslager in Tschechien, das kann ich nicht auf mir sitzen lassen… Wer nur davon träumt mich zu schlagen, sollte aufwachen und sich entschuldigen!


21.08.2011  FSV Bornheim – SGE  0:4  (Waldstadion, 50.250 Zuschauer)

Eigentlich war ich ja heiß aufs Derby. Das wird sich aber ganz schnell wieder ändern, nämlich direkt nach dem Anpfiff dachte ich. Ich sah das alles schon kommen. Ein optimistischer Vorausblick für das Frankfurter Derby am Sonntag aus rot-schwarzer Sicht:

8. Minute - Wir bekommen ein Gegentor
9. Minute - Ein paar unserer Affen werden mit Böllern den Klandt umnieten und ihn für sein Lebensende verstümmeln
10. Minute - Ein weiterer Raketenangriff Richtung Haupttribüne
11. Minute - Eine V2 mit Hakenkreuz-Wappen geht Richtung Gästeblock ab
15. Minute - Spiel wird fortgesetzt
35. Minute - Veh bringt eine zweiten 6er um die Situation zu beruhigen
35. Minute - Wieder ein Gegentor
40. Minute - und noch eins…..

2. Halbzeit, 47. Minute - Erst jetzt checken die Leute das die UF den Gästebereich, der eigentlich heute der Heimbereich ist stürmen wollen. Ordner wollen dazwischen gehen und bekommen von beiden Seiten eine auf die Schnauze.
60. Minute - Gegentor
65. Minute - Der Riot-Trupp der Polizei stürmt den Block 40 und verhaftet zwei 16jährige die aufs Spiel konzentriert waren und nicht schnell genug weglaufen konnten.
70. Minute - 4 Kilo Rauch und einige Bengalen werden gezündet. Nachdem die Vorsänger mit einer Rauchgasvergiftung abtransportiert wurden klatscht die gesamte Nordwest, da es keine anderen Anweisungen per Megaphon mehr gibt.
90. Minute - Gegentor - die Leute in der Nordwest prügeln sich in Gallier-Manier gegenseitig. Der fette Bernd Reisig tanzt im Block 8 mit Petra Roth Lambada, es ist Zeit zu gehen.

Es kam dann glücklicherweise doch ganz anders… Ich verzichte auf einen näheren Bericht weil ihr eh fast alle da wart und außerdem als Protest gegen die unverschämten Provokationen aus dem Rang oberhalb meines Stehbereiches.
E basta, Abpfiff !!


07.08.2011  Eintracht Braunschweig – SGE  0:3  (Stadion Hamburger Str., 23.400 Zuschauer)

Die moderne Dienstleistungs- und Servicestadt bietet Befriedigung für vielerlei Wünsche. Man kann sich die Brustwarzen durchstechen lassen, Weihnachtsmänner aus grünem Samt erwerben oder auch einfach nur schön irgendwo was "mit Scharf" essen. Wie sieht es aber mit den einfachen und doch essentiellen Bedürfnissen aus, die auch den modernen Mann plagen: austreten, eine Stange Wasser abstellen, das Rohr entleeren, die innere Flasche belüften...? Gegen Bezahlung lässt es sich famos pinkeln: für 1 Euro 60 etwa, kann man im Bahnhof Berlin Friedrichstraße gegen eine in sphärischem Blau hinterleuchtete, transluzente Glasscheibe urinieren. Dazu gibt es klassische Musik und Vogelgezwitscher. Auf dem Herrenklo der Kantine vom Strabag-Gebäude in der Wiener Donau-City öffnet man seine Hose vor einer Glasscheibe die bis zum Boden reicht und präsentiert aus dem 13. Stock der Welt sein bestes Stück. Schließlich gilt: "das Auge pisst mit"… Ein modernes Pinkelraumschiff bietet auf dem Braunschweiger Kohlmarkt Zuflucht für gut betuchte Pinkler(Innen). Grenzenlose Möglichkeiten also in der Welt des Bezahl-Urinierens.

Doch auch für den komplett leeren Geldbeutel des vom Harndrang Geplagten hat eine gute Stadt was zu bieten: die Pissecke. Die Stadt Braunschweig zum Beispiel bestreitet den Weg des konsequenten innerstädtischen Überall-Pinkelns in den letzten Jahren eindrucksvoll: die z.T. gusseisernen öffentlichen Toilettenhäuschen wurden schrittweise abgebaut und aus dem Stadtbild entfernt. Die Braunschweigerinnen und Braunschweiger haben verstanden; schnell wurden neue innerstädtische Nischen für die Blasenentleerung gefunden. Damit genießt Braunschweig inzwischen nicht nur unter Insidern als "Stadt der kurzen Pinkelwege" regelrechten Kultstatus. Da es den "kleinen Braunschweiger Pinkelführer" noch nicht gibt, hier eine Auswahl der TOP 3 beliebtesten Braunschweiger Pissecken (auf Anfrage auch mit den Google-Maps-Links fürs mobile Internet-/Navigationsgerät). Als da wäre TOP 3 mit diversen Hauseingängen in der Südstraße. Typ: szenenah, die Nordseite der Braunschweiger Südstraße hat die Top-Lokalitäten zum günstigen Preis für den durstigen Szene-Besucher. Gleich gegenüber findet sich Erleichterung vom Harndrang in zahlreichen unbeleuchteten Hofeinfahrten. Auf sinnfällige Weise überlagern sich in der Straßenmitte die Gerüche von billigem Schnaps mit Urin und geben so dem Quartier eine individuelle Note. Oder TOP 2 das Einkaufszentrum Schlossarkaden. Typ: zentrumsnah mit historischem Ambiente, neben der unbeleuchteten Treppenanlage zum Kulturamt findet der vom Einkaufsstress und Konsumterror geplagte Mensch Ruhe und Blasenentlastung: der historisch anmutenden und doch topmodernen Hightech-Fassade ist die Besprenkelung mit der aggressiven Flüssigkeit zuzumuten. Die beiden Reiter wenden sich dezent ab mit Blick Richtung Innenstadt. Da kommt sogar der Paruresis-Patient zum Wasserlassen. Und dann der Sieger in der Kategorie „Premium-Pissecken“: Leopoldstr./Ecke Bruchtorwall. Typ: für Kenner, in extrovertierter Ecklage gegenüber dem "Tegtmeier" und "Office am Wall" trifft in den Morgenstunden die Braunschweiger Szene beifällig auf die arbeitende Bevölkerung: der schichtübergreifende morgendliche Gruß fällt mit dem Lümmel in der Hand und den Schuhen in der eigenen Urinlache entsprechend locker aus. Der Putz an der Hausecke ist inzwischen buchstäblich "von der Wand gelullert".

Ganz und gar nicht in die Rangliste fällt der Zaun außerhalb des Gästebereichs im Stadion, obwohl es hier ganz deutlich so roch. Was soll ich sagen, heute hatte ich zum 1. Mal Spaß in der 2. Liga, die Eintracht gewinnt mit Stil in einem der geilsten Zweitligastadion, an jeder Ecke riecht es nach Tradition, nach den Bernd Frankes und Paul Breitners, nach Jägermeister, aber leider auch nach Urin…


30.07.2011  Hallescher FC – SGE  0:2  (Stadion am Bildungszentrum, 2.800 Zuschauer)

Nachdem Gott die Klapperschlange, die Kröte und den Vampir geschaffen hatte, blieb ihm noch etwas abscheuliche Substanz übrig, und daraus machte er einen Streikbrecher. Ein Streikbrecher ist ein aufrechtgehender Zweibeiner mit einer Korkenzieherseele, einem Sumpfhirn und einer Rückgratkombination aus Kleister und Gallert. Wo andere das Herz haben, trägt er eine Geschwulst räudiger Prinzipien. Wenn ein Streikbrecher die Straße entlang geht, wenden die Menschen ihm den Rücken, die Engel weinen im Himmel und selbst der Teufel schließt die Höllenpforte, um ihn nicht hineinzulassen. Kein Mensch hat das Recht, Streikbrecher zu halten, solange es einen Wassertümpel gibt, der tief genug ist, dass er sich darin ertränken kann oder solange es einen Strick gibt, der lang genug ist, um ein Gerippe daran aufzuhängen. Im Vergleich zu einem Streikbrecher besaß Judas Ischariot, nachdem er seinen Herrn verraten hatte, genügend Charakter, sich zu erhängen. Den hat ein Streikbrecher nicht. Esau verkaufte sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht. Judas Ischariot verriet seinen Heiland für 30 Silberlinge. Der moderne Streikbrecher verkauft sein Geburtsrecht, sein Land, seine Frau, seine Kinder und seine Mitmenschen für ein unerfülltes Versprechen seines Trusts oder seiner Gesellschaft. Esau war ein Verräter an sich selbst und Judas Ischariot war ein Verräter an seinem Gott. Ein Streikbrecher ist ein Verräter an seinem Gott, seinem Land, seiner Familie und seiner Klasse!

Das war ja eine ordentliche Posse nach unserem letzten Auftritt in Halle. Vor knapp 14 Jahren spielte man am 16.08.1997 beim VfL Halle 96. Die 4.500 Zuschauer im Stadion am Zoo sahen einen ungefährdeten 4:0-Auswärtssieg - damals noch ganz ohne Sicherheitszäune. Die Tore schossen Olaf Janßen, Urs Güntensperger und 2x Thomas Sobotzik. Außerdem dabei: Oka Nikolov… Aufgrund unseres besonderen Rufes und der Ereignisse der letzten Wochen sollte es zum ersten Mal nur eine gesammelte Anreise im Bus-Konvoi geben. 5 Busse machten sich dann bestens organisiert auf den Weg und die befürchtete Begleitung der Staatsmacht stellte sich dann als 2 Kleinbusse mit 4 Leuten besetzt heraus. Am letzten Halt vor Halle lief dann einer durch die ganzen Busse und forderte die Mitfahrer auf, die ersten 300 Sekunden aus Protest außerhalb des Blocks zu bleiben. Warum und was damit bezweckt werden sollte blieb im Dunkeln. Am Stadion war alles ganz entspannt und die Worschtbuden warteten auf hungrige Kundschaft, viel los war ja nicht da nur knapp 3000 Zuschauer in die Bude reingehen, die früher sicher mal 20.000 gefasst hatte als an den Graswällen noch Stehhügel waren… Zum Anpfiff gab es dann noch einige böse Worte von einem selbstbestimmten Retter der Gesellschaft für uns 30 Leute, die dann doch lieber Fußball schauen wollten. Ende 2:0-Sieg nach fiesem Gewürge und als Belohnung ein Heimspiel gegen den FCK in der nächsten Runde.

Ich war ja nie in der Ultra-Szene aktiv und werde es sicher auch nicht, aber für was ich streike entscheide immer noch ich selber. Für mich steht der Fußball im Vordergrund und nicht irgendwelche selbstdarstellerischen Tendenzen. Warum sollte ich außerdem für etwas oder jemand demonstrieren, der mir den Spaß an diesem Hobby nimmt oder wegen denen man Einschränkungen hinnehmen muss ? Außerdem fand ich die ganze Aktion auch so recht albern, wenn ich streiken will dann bleibe ich komplett zuhause. Wenn ich nun ein Streikbrecher bin, dann bin ichs gerne, also Feuer frei !


15.07.2011  Greuther Fürth – SGE  2:3  (Ronhof, 14.200 Zuschauer)

Himmelreich, Nirvana, Paradies, Erleuchtung ... egal, ich will da hin! Spirituelle Menschen haben in der Regel ein Ziel. In Worte gepackt kann sich das zwar mehr oder minder unterschiedlich ausdrücken, aber gewollt ist letztlich immer eine Form des Glückszustandes. Ganz wichtig bei der to-do-Liste dieser Community sind bedingungslose Liebe, Freiheit, Licht und Namaste. Was wird da getan, gemacht, gebetet, geräuchert, ge-seminarbesucht und all dieser Dinge mehr. Man macht Yoga, isst ayurvedisch (bis auf den Schweinebraten, den keiner kann wie Mutti), singt Mantren und verneigt sich vor Ganesha, obwohl in der Heimat, dem idyllischen Hinterbrampfting, keiner versteht, warum man vor einem Elefanten auf die Knie gehen sollte. Egal, diese Unerleuchteten, keine Ahnung. Der Tag wird kommen, an dem ihre Seelen aufsteigen und dann, ja dann, dann werden sie verzweifelt erkennen, dass Omnabhutivanashmetarik, der früher mal Richard Mödelbauer hieß, ja sooo Recht hatte! Om shanti!

"Du musst deine Frau verlassen, Rolf, die Ehe ist für euch beide nicht gut. Ihr habt so ne Menge schlechtes Karma, das musst du beenden." Und Rolf, der Erleuchtungsanfänger, wird umarmt und geherzt und geliebt, bedingungslos natürlich, bevor er den Raum verlässt und zum Steineheilseminarschnupperkurs geht. Erstaunt sind die Lichtfreunde aber dann doch, als sie ihn einige Monate später wiedersehen, er blendend aussieht und strahlend verkündet: "Ihr hattet total Recht. Ich habe mich von Jutta getrennt, und mir geht es wunderbar. Anerkennendes Nicken, ein paar "Ich hab's gewusst" und "Toll, Rolf!". Als Nächstes ist allen total klar, dass der Beruf nicht mehr zu Rolf passt. "Du bist mehr so der Kreative", wird ihm gesagt. "Dein Büro hat voll die negativen Schwingungen" heißt es. Das könne man in jedem Geomantiebuch nachlesen, Feng Shui sei ja total überholt. Und was soll man sagen? Rolf fühlt, dass sie richtig liegen. Nach etwa einem Jahr ist Rolf nicht wiederzuerkennen. Er hat abgenommen, macht Sport, trinkt und raucht nicht mehr, malt voller Leidenschaft und verkauft dann und wann ein Bild und umarmt Bäume auf Spaziergängen. Er hat das Gefühl, der glücklichste Mensch auf der Welt zu sein, total erfüllt, und ist für andere Menschen da, die ihren Weg nicht ganz so im zackigen Schnelldurchlauf machen. Rolf hat Freunde gefunden die zu seinem neuen „Selbst perfekt“ passen, Menschen die ihr leben genießen, glücklich sind und ihr Glück mit anderen teilen. Neidlos, voller Freude und Leichtigkeit und erfüllt von Liebe. Das Erschreckende daran: Ein paar von diesen Menschen haben keine Ahnung, was ein Mantra ist! Geschweige, dass sie die vedischen Schriften gelesen und bei facebook gepostet hätten. Ja, glauben diese Typen denn allen Ernstes, man könne Erleuchtung erlangen, nur, indem man seinen Schrebergarten bepflanzt, dem Nachbarn beim Umzug hilft und sonntags beschwingt tanzen geht?

Ich habe meine Antwort darauf. Sie auch? Die 2. Liga ist jedenfalls keine Erleuchtung und kein Glückszustand. Da sind wir nun in dieser unwürdigen Fußballsektion und die ganzen Schönredner halten das für nicht sooo schlecht wegen der neuen Gegner, der vielen Ostduelle und weil die Eintracht nun mal öfters gewinnt. Ihr könnt mich alle mal, auch wen die Fahrt heute lustig war, das Spiel und die Umgebung war es nicht. Hauptsache gewonnen. Wie fragt bald niemand mehr und Mantras singe ich erst nach dem Aufstieg.

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